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Ist Gerstengras gesund?

Gerstengras kann angeblich fast alles. Als Pulver in Smoothie oder Müsli gemixt, soll es ein wahrer Gesundbrunnen sein und den Körper von krebserregende Stoffen und Schwermetallen befreien. Doch was ist dran an dieser Behauptung? Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.

Zahlreiche Nährstoffe in junger Gerstenpflanze

Gerstengras ist kein exotisches Gewächs, es handelt sich schlicht um die junge, noch grüne Gerstenpflanze. Bei Wohnungskatzen findet es beispielsweise Anwendung als Katzengras. Tatsächlich enthält die junge Gerstenpflanze zahlreiche Nährstoffe. Hinweise, dass diese die Gesundheit besonders fördern können, gibt es jedoch keine.

Nur eine klinische Studie liegt vor

In der einzigen klinischen Studie dazu verabreichten koreanische Forscher ihren Teilnehmern drei Monate lang Kapseln mit Gerstengras-Extrakt. Sie erhofften sich eine Verbesserung des Cholesterinspiegels und anderer Blutwerte. Die Ergebnisse waren jedoch enttäuschend. Am Ende zeigten sich keine Unterschiede zu jenen Personen, die Kapseln mit einem wirkungslosen Scheinpräparat bekommen hatten.

Davon abgesehen untersuchten einige Wissenschaftler die Auswirkung von Gerstengras im Labor. In Experimenten mit Zellkulturen zeigte sich, dass bestimmte Krebszellen mit Hilfe von Gerstengras abzusterben scheinen. Im Reagenzglas wirken jedoch sehr viele Stoffe gegen Krebszellen. Das allein sagt noch wenig über die Wirkung am lebenden Versuchsobjekt Mensch aus.

Bisher ist die Beweislage für die Superfood-Wirkung von Gerstengras also eher dünn. Sollte doch etwas dran sein, wären größere Studien über einen längeren Zeitraum nötig, um das zeigen zu können.

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