"Hilft Zink gegen Erkältungen?"
Die Medizin kann viele schwere Krankheiten kurieren, bei einer gewöhnlichen Erkältung ist sie immer noch machtlos. Durchschnittlich zwei bis viermal im Jahr ist ein Erwachsener in unseren Breiten erkältet, Kinder sind noch häufiger betroffen.
Die Suche nach Mitteln, die das verlässlich wiederkehrende Leid etwas mindern, dauert an. Entsprechend werden Kuriositäten auf den Markt geworfen und unter dem Motto “stärkt das Immunsystem” angepriesen. Nur in sehr seltenen Fällen hilft das Angepriesene tatsächlich.
Eines dieser wenigen Hilfs-Mittel könnte Zink sein. Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.
Wirksam nur bei früher Einnahme
Zink-Konzentrationen ab 75 Milligramm können dabei helfen, die Krankheitsdauer etwas zu verkürzen. Allerdings nur, wenn sie innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der ersten Symptome eingenommen werden. Der Erfolg ist dennoch bescheiden – wer Zink-hältige Mittel einnimmt, dürfte seine Verkühlung um durchschnittlich einen Tag reduzieren. Eine durchschnittliche Erkältung dauert unbehandelt etwa eine Woche.
Worauf Zink jedoch keinen Einfluss hat, ist die schwere der Erkältung. Die Symptome sind genau so heftig wie ohne Zink. Ob die regelmäßige Einnahme von Zink Erkältungen auch vorbeugen kann, ist bisher nicht ausreichend erforscht. Gesichert sind nur die Nebenwirkungen:
Auch wenn eine Überdosierung unwahrscheinlich ist, können Zink-hältige Mittel mitunter Übelkeit auslösen. Zudem schmecken sie nicht besonders angenehm. Als Sirup oder Tabletten sind sie den vorhandenen wissenschaftlichen Studien zufolge jedoch besser verträglich als in Form von Lutschpastillen.
Wirkweise muss erst erforscht werden
Wie Zink überhaupt wirkt, ist unklar. Wissenschaftler wissen, dass Zink ein Spurenelement ist, das der Körper für viele Funktionen benötigt, unter anderem für ein gesundes Immunsystem. Bekannt ist außerdem, dass Zink in höheren Konzentrationen die Vermehrung von Viren hemmen kann. Wie das genau vor sich geht, muss erst erforscht werden.
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