Helfen Vitaminpräparate gegen Altersblindheit?
Kinn und Haaransatz sind noch zu erkennen, aber Augen und Nase des Gegenübers sind nicht mehr als ein verschwommener Fleck. Wenn es im Alter nicht mehr gelingt, Dinge deutlich zu sehen, die man direkt anblickt, ist möglicherweise die Makula betroffen. So nennen Ärzte die Stelle im Auge, mit der wir am schärfsten sehen können. Nicht nur zum Erkennen von Gesichtern ist die Makula wichtig. Ist sie beeinträchtigt, können wir beim Lesen die Buchstaben nicht mehr erkennen oder den Gegenverkehr beim Autofahren.
Keine normale Alterssehschwäche
Eine altersbedingte Makuladegeneration geht über die normale Alterssehschwäche hinaus. Sie schreitet nur langsam fort und verursacht lange keine Beschwerden. Sie lässt sich allerdings nicht aufhalten und kann mit der Zeit zum Verlust des Augenlichts führen. Das Augenleiden ist die häufigste Ursache für altersbedingte Sehbehinderungen.
Keine Heilung
Eine Heilung gibt es bislang nicht. Für eine weniger häufige Form der Makuladegeneration gibt es Medikamente, die direkt ins Auge gespritzt werden. Sie können die Verschlechterung der Sehkraft zwar nicht aufhalten, aber zumindest verlangsamen. Oft gibt es aber gar keine Behandlungsmöglichkeit.
Irreführende Werbung
Anbieter von Vitamin- und Nährstoff-Präparaten werben damit, dass ihre Mittel gegen die Alterssehschwäche helfen können. Die Public Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" und der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage zum Thema geprüft.Aufhalten oder gar heilen können diese Präparate die Augenerkrankung jedoch nicht. Die zusammengefassten Ergebnisse bisheriger Studien zeigen jedoch, dass eine Kombination aus Beta-Carotin und Zink sowie den Vitaminen C und E das Fortschreiten wahrscheinlich ein wenig verlangsamen kann. Dies ist jedoch nicht völlig gesichert. Klar zeigen können die Studien allerdings, dass die Vitamin-Mineralstoff-Kombination Gesunde nicht davor bewahren kann, eine Makuladegeneration zu bekommen.
Eine Maßnahme kann die Wahrscheinlich dafür dennoch senken: Wer nicht raucht, hat ein deutlich geringeres Risiko, an dem Augenleiden zu erkranken.
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