Hilft Aspirin gegen Krebs?
Bei Fieber oder Kopfschmerzen ist es eines der am häufigsten verwendeten Medikamente: ASS (Acetyl-Salicyl-Säure), oder besser bekannt als Aspirin. Angeblich kann das entzündungshemmende und fiebersenkende Schmerzmittel auch zur Vorbeugung von Krebs nützlich sein. Es soll nicht nur das Risiko verringern, an Krebs zu erkranken, sondern auch verhindern, dass sich ein bereits bestehendes Krebsgeschwür im Körper ausbreitet. Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.
Absicherung fehlt
Die zusammengefassten Ergebnisse bisheriger Untersuchungen zeigen, dass Studienteilnehmer dadurch etwas seltener an Dickdarm- und Speiseröhrenkrebs starben. Zudem scheint es tatsächlich, die Ausbreitung von Krebsgeschwüren geringfügig zu hemmen. Der Effekt in den Studien war aber nicht groß. Zudem hat das Medikament gravierende Nebenwirkungen: es hemmt die Blutgerinnung und greift den Magen an. Die Folgen reichen bis zu schweren Blutungen im Magen, Darm oder Gehirn.
Auch wenn Studien tatsächlich Hinweise liefern, dass Aspirin und andere Medikamente mit dem Wirkstoff ASS eine geringfügig Krebs-hemmende Wirkung haben, ist das nicht gut abgesichert. Aufschluss werden erst zukünftige Studien geben, die das gezielt untersuchen. Sie sind mittlerweile im Laufen – bis konkrete Ergebnisse vorliegen, wird es aber noch dauern.
Nachteile zu wenig berücksichtigt?
Möglicherweise überwiegen jedoch die Nachteile. Denn damit sich der beobachtete geringe Schutzeffekt zeigte, mussten Studienteilnehmer Aspirin täglich über mindestens vier bis fünf Jahre lang einnehmen. Gerade in den ersten drei Jahren einer täglichen Einnahme ist jedoch das Risiko für schwere innere Blutungen am höchsten.