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Lange Mittagsschläfchen sind ein Warnsignal

Wissenschafter haben einen Zusammenhang zwischen langen Mittagsschläfchen und dem Risiko einer Diabetes-Erkrankung (Typ-2-Diabetes) entdeckt. Wer sich tagsüber länger als eine Stunde hinlegt, hat ein um 45 Prozent erhöhtes Risiko für die Stoffwechselkrankheit – im Vergleich zu Menschen, die keinen Mittagsschlaf halten.

Das zeigt eine neue Studie der Universität Tokio. Sie wurde bei der Jahrestagung der Europäischen Diabetes-Forscher in München vorgestellt.

Kürzere Schlafdauer unbedenklich

Bei Menschen, die weniger als 40 Minuten täglich zu Mittag schlafen, ist das Diabetes-Risiko deutlich geringer.

Starke Tagesmüdigkeit könnte eine Folge von Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf durch die Erschlaffung der Rachenmuskulatur) sein.

Und diese Schlafstörung kann das Risiko für Herzattacken, Schlaganfall und Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes ("Altersdiabetes") erhöhen.

Wenig Schlaf, mehr Appetit

Schlafmangel, etwa durch unregelmäßige Arbeitszeiten oder den Lebensstil, kann auch ein Grund für erhöhten Appetit sein. Die Aufnahme von mehr Kalorien mit dem Risiko für Übergewicht erhöht aber ebenfalls das Diabetes-Risiko.

"Es ist wahrscheinlich, dass die Risikofaktoren, die Diabetes verursachen, auch den Mittagsschlaf begünstigen", schrieb Stoffwechsel-Experte Naveee Sattar von der Universität Glasgow in einem Kommentar zu der Studie.

Jedenfalls sollte starke Tagesmüdigkeit als frühes Warnsignal ernst genommen werden und zu einem Gesundheitscheck führen.