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Kneipp-Lehre ist immaterielles UNESCO-Kulturerbe

Güsse mit kaltem Wasser, Tee trinken und Bewegung zählen zu den bekanntesten Methoden in der Gesundheitslehre von Sebastian Kneipp. Diese seit dem 19. Jahrhundert angewandte Praxis würdigte nun auch die deutsche UNESCO-Kommission. Sie gab bekannt, dass das „Kneippen als traditionelles Wissen und Praxis nach der Lehre Sebastian Kneipps“ in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde. Die UNESCO hatte 2003 ein Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes verabschiedet, um weltweit vorhandenes, traditionelles Wissen zu erhalten.

Die mitteleuropäische Fünf-Elemente-Lehre von Pfarrer Kneipp

Die auf den bayrischen Priester Kneipp (1821 - 1897) zurückgehenden Behandlungen basieren auf fünf Elementen, die die Grundlage eines gesunden Lebensstils sein sollen. Heute würden wir das wohl "ganzheitlich" nennen. "Natürlichkeit und Einfachheit" waren für Kneipp die wichtigsten Kriterien. Der österreichische Kneippbund definiert diese Philosophie so: "Sebastian Kneipp erkannte, dass es immer darum gehen muss, bei der Behandlung den ganzen Menschen, seine Lebensumstände, seine Konstitution zu berücksichtigen, um ein geeignetes Therapie-Programm individuell zu finden." Zwar sei seine "Wasserkur" am bekanntesten, genauso großen Wert legte er aber auch auf die Heilpflanzen, auf Ernährung und Bewegung und auf den Seelenfrieden.

Heute ist die "Hydrotherapie" - also die Wirkung kalter Wasseranwendungen als Reiztherapie - schulmedizinisch anerkannt und es gibt zahlreiche Studien, die diese Wirksamkeit belegen. Diese kalt-warm-Reize regen unter anderem das Immunsystem an.

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Bei der zweiten Säule, der "Phytotherapie", sollen Beschwerden wie Durchblutungsstörungen mit Pflanzenhilfe gelindert werden. Sie kommen in Form von Tees, Tinkturen, Säften, Badezusätzen zum Einsatz, aber auch in Salben.

Dazu kommt die richtige, typgerechte Ernährung, bei der etwa vollwertige Kost ein wichtiges Thema ist.

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Ergänzend kommt die Bewegungstherapie dazu. Sie findet in aktiver als auch passiver Form statt und soll die sanfte Regeneration bei körperlichen Beschwerden forcieren.

Ausgewogenheit und Entspannung

Die fünfte - übergeordnete - Säule bezeichnete Sebastian Kneipp als "innere Ordnung". Damit ist die innere Ausgeglichenheit gemeint, die vor allem im Alltag oft fehlt. Daher ist das oft die eigentliche Quelle von gesundheitlichen Beschwerden. Seit das Kneippen in jüngster Zeit sein verstaubtes Image abgelegt hat, werden unter diesem Aspekt unter anderem Meditationen oder Atemübungen angewendet.