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Kann sich die Welt vegan ernähren?

Laut einer Simulation von US-Biophysikern schneidet die vegane Variante schlechter ab als erwartet. Mit der Benutzung der Ackerfläche der USA könnten rund 735 Millionen Menschen rein pflanzlich ernährt werden. Gegenüber der jetzigen amerikanischen Standardernährung, die nur 402 Millionen versorgt, klingt das schon ganz gut. Eine vegetarische Variante mit ein bisschen Fleisch ist jedoch um einiges wirksamer: mit 807 Millionen gefüllten Bäuchen ist sie auf dem ersten Platz. Die Ursache dafür ist Mutter Erde selbst. Einzig und allein auf kultiviertem Boden ist der Anbau von Nüssen, Obst und Gemüse möglich. Der winterharte Grund, auf dem hauptsächlich Heu und Getreide für Tiere angebaut wird, sowie die Weideflächen, die ungeeignet für Nahrungsanbau sind, wären laut Simulation bei einer veganen Lebensweise größtenteils unbenutzt. Die goldene Mitte ist, wie so oft, die Lösung des Problems: eine hauptsächlich vegetarische Ernährung, die ab und zu auch etwas Fleisch vorsieht.

Martin Schlatzer, Ernährungswissenschaftler und -ökologe, sieht die Simulation jedoch kritisch: "Das Problem mit solchen Baseline-Szenarien ist, dass man oft nur Prognosen macht, die auf den momentanen Entwicklungen basieren." Er sieht andere Möglichkeiten, was die Welternährung betrifft: "In einer Studie wurde berechnet, dass man 2 bis 4 Milliarden Menschen mit Getreide ernähren könnte, das man momentan als Tierfutter verwendet ."