Viele Vitaminpräparate wirken nicht wie gehofft
Vitamin- und Mineralstoffpräparate, die Herzkrankheiten vorbeugen oder sie sogar behandeln sollen, tun dies nicht nachweisbar. Zu diesem Schluss kommen kanadische Forscher der University of Toronto in einer Übersichtsarbeit. Nur die untersuchten Präparate mit Folsäure reduzierten das Risiko für einen Schlaganfall, heißt es in dem Fachartikel, der im Journal of the American College of Cardiology veröffentlicht wurde.
Nahrungsergänzungsmittel werden seit Langem zur Behandlung von Nährstoffmangel eingesetzt. In den vergangenen Jahren wurden sie aber immer mehr als Mittel für allgemeine Gesundheit und Langlebigkeit beworben. Auf Basis einer in der Studie zitierten Umfrage nimmt geschätzt jeder Zweite Nahrungsergänzungsmittel.
Nutzen nicht nachgewiesen
Trotz dieser hohen Zahl gibt es keine anerkannte Meinung darüber, ob einzelne Vitamine, Mineralstoffe oder Kombinationspräparate zur Vorbeugung oder Behandlung von Herzerkrankungen eingenommen werden sollten. In der aktuellen Übersichtsarbeit wurden 179 Studien verglichen.
Die Ergebnisse: Am häufigsten werden Präparate mit Vitamin D, Kalzium, Vitamin C sowie Kombinationspräparate mit mehreren Vitaminen eingenommen. Es konnte aber kein konsistenter Nutzen für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkten oder Schlaganfallen sowie einen dadurch bedingten früheren Tod gezeigt werden.
Nur Folsäure-Präparate und solche mit B-Vitaminen, die Folsäure als Komponente enthielten, reduzierten das Risiko für einen Schlaganfall. Auch frühere Arbeiten bestätigen diesen Zusammenhang zwischen Folsäure und einem geringeren Schlaganfallrisiko.