Verdoppelung der Herzinfarkte in den vergangenen zehn Jahren
Die Innsbrucker Kardiologie behandelt jedes Jahr mehr Herzinfarkt-Patienten, die zudem jährlich immer jünger werden. Im Laufe der vergangenen zehn Jahre sei es zu einer Verdoppelung der Herzinfarkte gekommen, jährlich kämen zudem rund zwei Prozent mehr Patienten unter 40 Jahren dazu, sagten Kardiologen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Der Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie, Axel Bauer, forderte eine "Aufstockung der Logistik".
Der Aufbau von "Nebenstrukturen in weiteren kleineren Zentren" sei hingegen kontraproduktiv. Auch gelte es die Digitalisierung bei der Herzinfarkt-Risikoüberwachung voranzutreiben, so Bauer. In einer von ihm und seinem Team vor kurzem publizierten Studie sei etwa gezeigt worden, dass ein implantierter Chip frühzeitig schwerwiegende Komplikationen nach einem Herzinfarkt anzeigen könne, führte Bauer aus. "Das ist vor allem für Hochrisikopatienten ein großer Fortschritt."
"So gut wie täglich" Infarkte
Klares Schwerpunktthema beim 24. Innsbrucker Kardiologie-Kongress ab Donnerstag ist der Herzinfarkt. Die Zahlen stiegen zuletzt deutlich an. Man habe mittlerweile "so gut wie täglich" mit Herzinfarkten zu tun, betonte Bernhard Metzler, geschäftsführender Oberarzt an der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie. "Im Jahr 2021 haben wir 1.084 Herzinfarktpatienten aus ganz Tirol akut behandelt", nannte er aktuelle Zahlen.
Dafür verantwortlich sei unter anderem die Zusammensetzung der Bevölkerung, die insgesamt immer älter werde, so Metzler. Aber auch andere Faktoren gebe es, vor allem bei den Patienten unter 40, hielt Metzler fest. "Übergewicht, Diabetes und ungesunder Lebensstil sind dabei ausschlaggebend."