Studie zeigt, Corona-Demos tragen zur Virusverbreitung bei
Forscher des Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW in Mannheim und der Humboldt-Universität Berlin untersuchten erstmals die Auswirkungen der sogenannten "Querdenker"-Demonstrationen im November in Leipzig und München. Anhand verschiedener Analysen kommen sie zum Schluss, dass die Kundgebungen maßgeblich zum Infektionsgeschehen beigetragen haben, berichtete die ARD.
Für die Untersuchung stützten sich die Forscher auf Infektionsgeschehen in jenen Landkreisen, die Busfahrten zu den Demonstrationen angeboten hatten. Den Angaben nach stieg in diesen Kreisen die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche, deutlich stärker an als in Kreisen, in denen die Busunternehmen keine Reisen anboten.
Wären die Demos abgesagt worden, hätte das zwischen 16.000 und 21.000 Infektionen verhindern können, heißt es in der Studie. Schon eine kleine, aber mobile Minderheit, die sich nicht an geltende Hygiene-Regeln halte, könne damit "ein erhebliches Risiko für andere" darstellen. Das individuelle Verhalten habe somit große Auswirkungen auf die Mehrheit.