Studie: Wir sitzen bereits viel zu lange
Immer mehr Menschen werden zu Dauersitzern - und gefährden dadurch die eigene Gesundheit. Der Anteil der Menschen, die in Europa nach eigenen Angaben täglich länger als viereinhalb Stunden im Sitzen verbringen, kletterte zwischen 2002 und 2017 auf knapp 55 Prozent. Darüber berichten nun Forscher der spanischen Universidad Rey Juan Carlos (URJC) im Fachblatt BMC Public Health.
Die Wissenschafter analysierten die Ergebnisse von vier Umfragen mit mehr als 96.000 Teilnehmern in allen Ländern der EU. Dabei wurde festgestellt, dass der Bewegungsmangel insgesamt zunimmt. Zuletzt hätten 54,3 Prozent der Befragten eingeräumt, täglich länger als viereinhalb Stunden zu sitzen. Mehr Männer als Frauen! Die Forscher nahmen viereinhalb Stunden als Schwellenwert an, ab dem bestimmte Gesundheitsrisiken steigen.
Risikofaktor Sitzen
Das viele Sitzen sei eines der Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung vieler chronischer Krankheiten wie etwa Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Krebs angehe. Es sei in den vergangenen Jahren zu einer großen Gesundheitsbedrohung in der modernen Gesellschaft geworden.
Deshalb sei es besonders wichtig, dass sich die politischen Entscheidungsträger der gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Belastung bewusst würden, die Bewegungsmangel in ganz Europa verursache, so die Forscher. Sie wiesen auf die Notwendigkeit hin, spezifische Strategien zu entwickeln, um den Bewegungsmangel zu überwachen und zu reduzieren.