Studie: E-Zigaretten führen bei Mäusen zu Herzrhythmusstörungen
Immer mehr Raucherinnen und Raucher greifen zur E-Zigarette, auch als Vapes bekannt. Ihr Dampf enthält nicht nur Nikotin und Aromastoffe. Darin befinden sich auch verschiedene Trägerstoffe, die Nikotin und Aromastoffe im Dampf binden und damit inhalierbar machen. Über mögliche gesundheitliche Risiken der einzelnen Substanzen war bislang nur wenig bekannt.
Forschende rund um Alex Carll von der US-Universität Kentucky haben nun in mehreren Experimenten an Mäusen unterschiedliche mögliche Auswirkungen auf das Herz untersucht. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt Nature Communications veröffentlicht.
Es zeigte sich, dass eine Folge von E-Zigaretten eine deutliche Verlangsamung der Herzfrequenz verbunden mit einer Erhöhung der Herzfrequenz-Variabilität war. Beides könnte über eine Änderung des parasympathischen Nervensystems zustande kommen, die reversibel und in der Regel nicht mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist.
Plötzlicher Herztod
Es scheint außerdem eine direkte Wirkung auf das Erregungsleitungssystem zu geben. Das ist problematischer, weil Herzrhythmusstörungen die Folge sein können. Die gute Nachricht: In den Experimenten kam es zu keinen Störungen in den Herzkammern, die im schlimmsten Fall zu einem plötzlichem Herztod führen können.
Waren männliche Mäuse Menthol-Aromen oder Propylenglykol, einem Hauptbestandteil von E-Zigaretten, ausgesetzt, wurden jedoch vermehrt ventrikuläre Extrasystolen beobacht. Dabei handelt es sich um einen zusätzlichen Impuls in der Herzkammer. Dies gilt als erstes Alarmzeichen.
Ob sich die Studienergebnisse auf Menschen übertragen lassen, ist aktuell noch unklar. Das Forschungsteam hält es jedoch für möglich, dass E-Zigaretten auf Dauer mit kardialen Risiken verbunden sind. Dafür sind weitere epidemiologische Studien notwendig.