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Moderna-Impfstoff: Schwere Covid-Krankheit vollständig verhindert

Mit mRNA-1273 des US-Unternehmens Moderna steht nach dem Impfstoff von Pfizer-BioNTech das zweite mRNA-Vakzin in der Europäischen Union unmittelbar vor der Zulassung. Die am 30. Dezember im New England Journal of Medicine publizierte Wirksamkeitsstudie zeigte eine Erfolgsrate von 94,1 Prozent. Eine Schutzrate von sogar hundert Prozent gab es bei der Prävention schwerer Krankheitsverläufe.

Österreich soll laut den Plänen und im Rahmen der EU-Vorbestellung im kommenden Februar rund 200.000 Dosen mRNA-1273 von Moderna erhalten. Sie sollen vor allem bei Beschäftigten im Gesundheitswesen zur Immunisierung verwendet werden.

So wurde getestet

In die Zulassungsstudie (Wirksamkeit/Sicherheit Phase III) von Moderna wurden 30.420 Probanden im Durchschnittsalter von 51,4 Jahren aufgenommen (52,7 Prozent Männer). Die Hälfte (15.210 Probanden) erhielt ein Placebo, die andere Hälfte die Vakzine mit 100 Mikrogramm mRNA-1273 pro Dosis. Es erfolgten zwei Teilimpfungen im Abstand von 28 Tagen. Zum Vergleich: Beim Pfizer-BioNTech-Impfstoff waren es zwei Teilimpfungen in drei Wochen mit einer mRNA-Dosis von je 30 Mikrogramm.

In die Pfizer-BioNTech-Studie (Vakzine: BNT162b2; publiziert am 10. Dezember 2020 ebenfalls im New England Journal of Medicine) waren 43.548 Probanden aufgenommen worden. Ihr mittleres Alter betrug 52 Jahre, 50,6 Prozent waren Männer. Die Probandengruppe war damit jener der Moderna-Studie sehr ähnlich.

Effektivität von 94,1 Prozent

"Die mRNA-1273-Vakzine (Moderna) zeigte eine Effektivität von 94,1 Prozent in der Verhinderung von Covid-19-Erkrankungen inklusive schwerer Verlaufsformen", heißt es nun im New England Journals of Medicine. Mit der BioNTech-Vakzine war eine 95-prozentige Schutzrate gegen eine Covid-19-Erkrankung erzielt worden.

Im Vergleich zu der Zulassungsstudie von Pfizer-BioNTech wurde von Moderna (mRNA-1273) von Anbeginn eine Unterteilung bzw. Auswertung auch bei Risikogruppen bezüglich Covid-19-Verlauf vorgenommen: Als Personen mit einem Risiko für eine schweren Covid-19-Erkrankung wurden Probanden mit chronischen Lungenerkrankungen (Emphysem, chronische Bronchitis, zystische Fibrose, moderates bis schweres Asthma; 4,8 Prozent), chronische Herzerkrankungen (koronare Gefäßerkrankung, Herzschwäche etc.; 4,9 Prozent), Diabetes (9,5 Prozent), Adipositas (BMI über 40; 6,7 Prozent) und HIV-Positive (0,6 Prozent) angesehen.

Keine schweren Verlaufsformen

Besonders wichtig könnte die Verhinderung von schweren Verlaufsformen von Covid-19 sein. Er wurde in der Studie mit dem Moderna-mRNA-Impfstoff vor allem durch Lungenprobleme (geringe Sauerstoffsättigung und schwerwiegendere Komplikationen) definiert. Dazu schrieben die Co-Autoren L. R. Baden (Brigham and Women's Hospital/Boston) und H. M. El Sahly (Baylor College/Houston): "Ein hauptsächlicher sekundärer Endpunkt (Kriterium; Anm.) lag in der Bestimmung der Wirksamkeit von mRNA-1273 beim Verhindern von schweren Covid-19-Erkrankungen. Alle 30 dieser Fälle traten in der Placebo-Gruppe auf (das weist auf eine Wirksamkeitsrate von hundert Prozent hin)." In dieser Gruppe hatte es auch einen Todesfall gegeben. In der Pfizer-BioNTech-Studie wurde nicht nach Schweregrad eines Covid-19-Verlaufs unterschieden.

Die Autoren stellen fest, dass die Wirksamkeit des Moderna-Covid-19-Impfstoffs offenbar höher als der von Influenza-Vakzinen sei. Mit ihnen betrage die Schutzrate bei Erwachsenen laut Studien etwa 59 Prozent. Die grundsätzlichen Einschränkungen bezüglich der Resultate betreffen - wie bei allen Covid-19-Vakzinen am Anfang - die kurze Beobachtungszeit was Sicherheit und Wirksamkeit betrifft. Außerdem gibt es keine Erkenntnisse, was die Verhinderung asymptomatischer SARS-CoV-2-Infektionen betrifft. Diese Limitierungen - genauso wie die hohe Wirksamkeit - treffen derzeit auch auf den Pfizer-BioNTech-Impfstoff zu.