Wie schädlich sind Amalgamfüllungen für Kinder?
Seit über 150 Jahren nutzen Zahnärzte Amalgam, um Karieslöcher zu verschließen. Fast genauso lange wird über mögliche gesundheitliche Folgen des silbergrauen Füllmaterials diskutiert. Denn Amalgam enthält Quecksilber. Die Menge an Quecksilber, die aus einer Amalgamfüllung frei wird, ist jedoch gering und gilt als ungefährlich.
Dennoch hat die Europäische Union das Einsetzen von Amalgamfüllungen eingeschränkt: Einer neuen EU-Verordnung zufolge dürfen schwangere und stillende Frauen sowie Kinder bis zum 15. Lebensjahr ab Mitte 2018 keine Amalgamfüllungen mehr erhalten. Das Verbot soll die Quecksilberbelastung von Kindern so niedrig wie möglich halten.
Besorgt Eltern
Bei vielen Eltern wirft die Verordnung bange Fragen auf: Wie hoch ist das Risiko von Kindern, die bereits Amalgam in ihren Zähnen tragen? Immerhin kann Quecksilber Nerven und Gehirn schädigen und damit zumindest theoretisch die geistige Entwicklung von Kindern beeinträchtigen.
Dem aktuellen Wissensstand zufolge – der sich an gut gemachten Studien orientiert – ist jedoch wenig wahrscheinlich, dass Amalgamfüllungen die geistige Entwicklung von Kindern beeinträchtigen. Bei diesen Studien wurden die möglichen Effekte von Amalgamfüllungen mit jenen von Kunststofffüllungen vergleichen.
Keine Auswirkungen bei Volksschülern
Es zeigte sich, dass Kinder, die im Alter von sechs bis zehn Jahren zumindest eine Amalgamfüllung bekommen, zwar geringfügig mehr Quecksilber im Körper haben als ihre Altersgenossen mit Kunststofffüllungen. Diese Mengen sind mit großer Wahrscheinlichkeit jedoch zu gering, um geistige Fähigkeiten wie Intelligenz, Konzentration und Merkfähigkeit in einem Zeitraum von fünf Jahren zu beeinträchtigen.
Leider kaum untersucht sind mögliche Auswirkungen von Amalgamfüllungen auf Kinder unter sechs Jahren sowie bei Schwangeren auf ihren ungeborenen Nachwuchs.
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