Wissen/Gesundheit

Kleinteile eingeatmet: 200 Kinder müssen pro Jahr behandelt werden

Weintrauben, Nüsse oder Würstelstückchen: An sich harmlose Lebensmittel können für Kleinkinder lebensgefährlich werden, wenn sie in die falsche Röhre kommen. Die Luftröhre von Kleinkindern ist kaum breiter als ein Trinkhalm, sodass Kleinteile die Atemwege leicht blockieren können, wenn sie eingeatmet werden. Rund 200 Kinder müssen pro Jahr wegen eingeatmeter Fremdkörper in einem Krankenhaus behandelt werden.

Jedes fünfte Kind, das in den vergangenen zehn Jahren behandelt werden musste, war unter einem Jahr alt. Vier Kinder unter fünf starben, nachdem sie sich verschluckt hatten. Zwar sei die Luftröhre bei Kleinkindern sehr elastisch, wird sie aber durch Kleinteile verschlossen, droht Erstickungsgefahr, heißt es in einer Aussendung des Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Tipps

Kleine Kinder sollten beim Essen daher stets beaufsichtigt werden und ihre Speisen zerkleinert und zerschnitten werden. Bis zum Alter von einem Jahr sollten nur Lebensmittel gegeben werden, die im Mund weich werden. Bis zu zwei Jahren sollten nur einfach zu kauende Nahrungsmittel verzehrt werden. Runde Nahrungsmittel sollten klein geschnitten werden. Besondere Vorsicht ist bei harten Nahrungsmitteln wie Nüssen oder Karotten gegeben.

Kleinteiliges Spielzeug wird am besten möglichst außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt. Dabei sollten auch Warnhinweise hinsichtlich des Alters („Nicht geeignet für Kinder unter drei Jahren“) berücksichtigt werden. Gegenstände, die nicht nur eine Klopapierrolle passen, besser entfernen.

Sollte sich ein Kind verschlucken, helfen laut Rotem Kreuz folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Oberkörper nach vorne beugen und mit der flachen Hand kräftig auf den Rücken zwischen die Schulterblätter klopfen.
  • Nicht versuchen, den Gegenstand mit den Fingern aus dem Rachen zu entfernen.
  • Wird der Fremdkörper nicht wieder ausgespuckt, sofort den Notruf absetzen (Rettung 144).
  • Wenn das Kind nicht mehr atmet, sofort mit der Reanimation beginnen.