Kehlkopffunktion kann sich durch frühere Therapie verschlechtern
Er ist einer jener Teile des Körpers, deren Funktionen im Normalfall gar nicht auffallen: Der Kehlkopf (Larnyx) markiert den Übergang von Rachen und Luftröhre. Und verhindert unter anderem, dass Teile der Nahrung in die Atemwege gelangen – der Kehlkopfdeckel verschließt die Luftröhre beim Schlucken. An der Atemregulation und an der Stimmbildung ist er ebenso beteiligt. „Die Stimmbänder sind ein Teil des Kehlkopfs“, erklärt ein Wiener HNO-Mediziner.
Ins Bewusstsein rückt dieses aus Knorpeln und Muskeln bestehende, ausgeklügelte Verschlusssystem des Menschen erst bei Beschwerden oder Krankheiten. Zuletzt etwa indirekt, als Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil öffentlich machte, erneut im Halsbereich operiert werden zu müssen.
Verknöcherung?
Allerdings nicht wie bei früheren Operationen aufgrund von Stimmbandproblemen, sondern wegen einer „zunehmenden Verknöcherung“ im oberen Kehlkopfbereich. Dadurch sei „das Luftholen zunehmend erschwert. Das muss korrigiert werden“, wie er auf Ö1 sagte.
Was genau der SPÖ-Politiker mit dieser „Verknöcherung“ meint, ist für Experten aus der Distanz nicht einzuordnen. Klassisch „verknöchern“ könne der Larynx nicht. Ein Funktionsverlust des Kehlkopfs sei allerdings möglich. Dazu kommt es üblicherweise nach einer „vorangegangenen Therapie“, etwa durch Bestrahlungen. Bei rheumatischen Erkrankungen, die zur Versteifung von Gelenken führen, könne auch der Kehlkopf betroffen sein.