Wissen/Gesundheit/Gesundheit

Bei Herzrhythmusstörungen: Ist Kaffee gefährlich?

Herzrhythmusstörung, auch Arrhythmie genannt, sind Störungen der normalen Herzschlagfolge. Das Herz schlägt also zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig. Während manche Formen der Arrhythmie für Betroffene harmlos sind oder diesen gar nicht auffallen, können in anderen Fällen plötzliche Herzstillstände drohen. Das Vorhofflimmern (absolute Arrhythmie) ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Die Betroffenen klagen meist über unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Herzpochen, Herzrasen oder Schlafstörungen. Das Vorhofflimmern ist verbunden mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle und Herzinsuffizienz.

Dass die Annahme, Kaffee würde Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen unterstützen, falsch ist, haben US-Forscher nun belegt. Da Kaffee Koffein enthalte, ein Stoff der stimulierend auf das zentrale Nervensystem wirkt, hemme es die Wirkung von Adenosin, eine chemische Substanz, die Vorhofflimmern fördert.

Die Wissenschafter analysierten mehrere Studien zu Vorhofflimmern und Lebensgewohnheiten, darunter eine großangelegte Untersuchung mit über 200.000 Probanden. In der Metaanalyse zeigte sich, dass ein hoher Koffeinkonsum mit einem geringeren Risiko für Vorhofflimmern in Verbindung stand. Konkret war das Risiko einer Arrhythmie um bis zu 13 Prozent gesenkt.

Kein Trigger

"Es gibt die Annahme, die meist auf Anekdoten basiert, dass Koffein ein Trigger für Herzrhythmusstörungen ist", sagte Peter Kistler, Leiter der Abteilung für Elektrophysiologie am Baker Heart and Diabetes Institute und Studienleiter. Die Forschungserkenntnisse würden belegen, das dem nicht so sei. Im Gegenteil: "Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Tee könnten langfristig anti-arrhythmisch wirken", heißt es. Vorausgesetzt man trinkt Kaffee und Tee in Maßen und nicht in Massen.

Achtung bei Energy Drinks

Den Forschern zufolge ist eine Menge von bis zu 300 Milligramm Koffein pro Tag nicht gesundheitsgefährdend. Energy Drinks sollten Patienten mit Herzerkrankungen aller Art aber meiden, da diese oft bis zu 400 Gramm Koffein in konzentrierter Form und in Kombination mit Zucker enthalten. Kister räumt außerdem ein, dass bei den Auslösefaktoren für Herzrhythmusstörungen und der Verarbeitung von Koffein je nach Patient durchaus Unterschiede bestehen. Betroffene, die Koffeinkonsum direkt mit dem Einsetzen von Vorhofflimmern in Verbindung bringen können, sollten darauf verzichten.