Atemaussetzter im Schlaf: Erstmals Zungenschrittmacher in Oberösterreich implantiert
Krankhaft bedingte Atemaussetzer - die sogenannte Schlafapnoe - kann lebensgefährlich werden. "Diese Atmungsstörung kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, weil der Körper wegen der Aussetzer nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird", erklärte Abteilungsvorstand HNO Martin Burian vom Ordensklinikum Linz. In Österreich erhalten rund 15.000 Personen diese Diagnose.
Die routinemäßige Therapie mit einer Atemmaske während des Schlafs kommt allderings für manche Betroffene aufgrund von Latexunverträglichkeit oder Schleimhautreizungen nicht in Frage. Für diese Patientinnen und Patienten kann ein Zungenschrittmacher Abhilfe schaffen. Ein sogenannter Hypoglossus-Schrittmacher wurde nun erstmals einem Patienten am Ordensklinikum Linz eingesetzt, wie im aktuellen Vinzenz Magazin berichtet wird. Das Gerät verhindert durch gezielte Stimulation, dass die Zunge zurückfällt und die Atemwege blockiert.
Atemsensor
Axel Zirfas erhielt als erster Oberösterreicher den Zungenschrittmacher am Ordensklinikum Linz. Ähnlich wie ein Herzschrittmacher wird er unter die Haut im oberen Brustbereich eingesetzt. "Der Schrittmacher hat einen Atemsensor und ist über eine Stimulationselektrode mit dem Zungennerv verbunden. Die gezielte Stimulation verhindert, dass die Zunge im Schlaf zurückfällt und die Atemwege verschließt", erklärt Oberarzt Maximilian Hartl, HNO-Chirurg am Ordensklinikum Linz. "Vor dem Schlafengehen schalte ich den Zungenschrittmacher mit einer Fernbedienung ein, die wie eine Computermaus ausschaut", beschrieb Zirfas, dessen anfängliche Unsicherheit komplett verfolgen ist.