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Warum man an heißen Tagen warm trinken und essen sollte

36 Grad und keine Ende in Sicht, da wollen die Menschen nur mehr Abkühlung. Etwa in Form eiskalter Getränke, von Eis oder kühlem Obst. Allerdings helfen gerade eiskalte Drinks nicht, innerlich abzukühlen. Erstens ist der Effekt gar nicht so groß, wie vermutet. Doch viel Wesentlicher ist, dass man den Organismus damit auf die falsche Fährte lockt. Spezielle Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark messen permanent die Temperatur, mit dem Ziel, sie konstant zu halten. Unterstütztend wirken sogenannte Thermorezeptoren des Körpers, eine Art „Temperaturfühler“. Mit eiskalten Getränken bekommt der Körper also das Signal „kalt“ und er reagiert darauf wie eine Heizung: Er schickt Wärme aus.

Das innere Feuer

Dazu kommt, dass – zum Beispiel aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin – der Magen als eine Art innerer Wärmespender bzw. als „Feuer“ fungiert, der alle Lebensfunktionen unterstützt. Durch eiskaltes Essen und Trinken wird es auf Dauer „gelöscht“ oder gefährdet – die Folgen: im Sommer Durchfälle, ein angegriffener Verdauungstrakt, im Herbst ein schwaches Immunsystem. Daher raten TCM-Experten auch im Sommer zu (lau-)warmen Suppen, die aber mit abkühlenden Gemüsesorten wie Tomaten oder Gurken. Ebenso sind warme Getränke ein wichtiger Bestandteil, nicht nur um fit zu bleiben, sondern auch um den Körper beim Kühlen zu unterstützen. Denn nur mit den richtig temperierten Getränken gelingt es, dem Organismus die richtigen Signale zu geben.

Kompotte und Tees

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Dabei kommt es natürlich auf das richtige Getränk an. Alles Alkoholische, aber auch Kaffee wirkt stark erhitzend. Stattdessen ist lauwarmer Tee, etwa aus kühlenden Kräutern wie Minze, Salbei, Zitronenmelisse, eine Möglichkeit, die Temperatur von innen aus zu regulieren. Kurz gekochte Kompotte, etwa aus Äpfel oder Birnen, lauwarm gegessen, versorgen den Körper mit Vitaminen, Mineralstoffen, Flüssigkeit und – mit der richtigen Temperatur. Unterstützend wirken erfrischende Nahrungsmittel wie Gemüse, Salate, Früchte. Fleisch, so gerne im Sommer gegrillt wird, sollte man bei so großer Hitze nur in Maßen zu sich nehmen. Von TCM-Experten ebenfalls für den Sommer empfohlen: eine Tasse warmes Wasser am Morgen, weil das den Verdauungstrakt stärkt. Warme Getränke wirken anregend auf die Temperaturregulation des Körpers – mit leichtem Schwitzen kühlt der Organismus von alleine ab. Denn Schwitzen ist nichts Unnatürliches oder Ungesundes, sondern ein wichtiges Instrument, um die Körpertemperatur auszugleichen.

Was am besten von Innen kühlt:

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Aus Sicht der chinesischen Medizin ist es möglich, mit Hilfe von Nahrungsmittel überschüssige Hitze auszuleiten. Und das funktioniert auch mit Tee, der ja eher als WIntergetränk gilt. Dazu eignen sich Gerste und Weizen besonders gut. Gerste gilt als süß, leicht salzig, sie fördert die Wasserausscheidung.

Hilft auch bei Blasenentzündung

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Wer etwa eine leichte Blasenentzündung hat, sollte täglich ½ bis 1 Liter Gerstenwassertee trinken. Dieser ist für den Sommer – etwas abgekühlt auf Zimmertemperatur - ein ideales Erfrischungsgetränk. Dafür mischt man Gerste mit Wasser in einem Verhältnis von 1:8 und bringt diesen Mix zum Kochen, bis das Korn weich ist. Gerste absieben, Tee nach Bedarf mit Gerstenmalz süßen. Der Tee hilft außerdem, überschüssige Hitze bei Entzündungen von Prostata oder Blase auszuscheiden.

Auch Weizen wirkt kühlend und beruhigend. Bei Schlafstörungen und Unruhe gleicht er aus. Für Weizentee mischt man Weizen und Wasser ebenfalls im Verhältnis von 1 zu 8. Zirka 30 Min. kochen. Tee süßen – mit Gerstenmalz. Wer täglich davon einen halber Liter trinkt, schläft im Sommer ruhiger. Bei Glutenunverträglichkeit bitte meiden.

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