Wissen

Ein Experiment zum Frühstück, bitte!

Was, wenn du gerne ein gekochtes Ei zum Frühstück isst, aber nicht mehr weißt, welches Ei im Kühlschrank roh und welches gekocht ist?

Um das herauszufinden, brauchst du nur ein bisschen Schwung – und klar, natürlich auch die beiden Eier, von denen wir nicht wissen, welches das gekochte ist! Lege beide Eier nebeneinander auf den Tisch oder einen anderen geraden Untergrund. Schubse sie so an, dass sie sich ordentlich drehen. Nun brauchst du ein wenig Fingerspitzengefühl! Denn du musst beide Eier vorsichtig stoppen, indem du sie mit deinem Finger anstupst. Du kannst sie auch mit der ganzen Hand von oben kurz zum Stillstand bringen – aber Vorsicht, nur kurz, sonst funktioniert das Experiment nicht!

Was konntest du beobachten? Nachdem du beide Eier mit einem Stups gestoppt hast, wollte sich eines der beiden noch ein wenig weiterbewegen, oder? Und warum das so ist, kannst du vielleicht sogar selbst erraten! Beim Abstoppen des rohen Eis hast du nämlich eigentlich „nur“ die Schale gestoppt. Das flüssige Eiweiß und Eigelb im Inneren haben sich noch ein wenig weiterbewegt. In der Physik spricht man von der „Drehimpulserhaltung“. Einfach erklärt, geht es bei diesem physikalischen Phänomen darum, dass etwas, das einmal in Schwung gekommen ist, weiter im Schwung bleiben möchte. Zudem möchte dieses „Etwas“ auch die ursprüngliche Schwungrichtung beibehalten. Wenn du zum Beispiel mit deiner Familie in den Urlaub fährst und irrtümlich vergessen wurde, die Koffer am Autodach festzuzurren, wird Folgendes passieren: Bei der ersten Bremsung wird der Koffer vom Dach rutschen, und zwar genau in die Richtung, in die ihr gerade mit dem Auto losgelegt habt – in Fahrtrichtung also. Daher bitte immer alles auf dem Autodach gut festmachen! Das Gleiche kannst du gefahrlos draußen ausprobieren, indem du mit einem Pappbecher, der mit Wasser gefüllt ist, in eine Richtung losläufst. Wenn du abrupt stehen bleibst, schwappt dein Wasser in die Richtung, in die du gelaufen bist.

Wir wünschen jedenfalls guten Frühstückshunger!

Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org.