Botox kann gegen Inkontinenz helfen
Dem Nervengift Botox werden mittlerweile vielfältige Einsatzgebiete zugeschrieben, von Depression über Migräne bis zu übermäßigem Schwitzen. Eine neue Studie aus den USA fügt noch eines hinzu: Eine Injektion soll gegen Inkontinenz bei Frauen ebenso gut helfen wie operativ eingesetzte Hilfsmittel.
Die Wirkungsweise klingt schlüssig: Das Nervengift nehme Einfluss auf An- und Entspannung des Muskels, der die Harnblase kontrolliert. Ist der zu aktiv, kommt es zu Inkontinenz. Das Nervengift reguliert diese Überaktivität.Die Leiterin der Studie, die im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde, betont, dass beide Therapieformen gut sind, aber die Patienten die Wahlmöglichkeit haben sollen: Der – zunächst teurere – und invasivere chirurgische Eingriff sei von Dauer, die weniger aufwendigen Botox-Injektionen müssen regelmäßig wiederholt werden, führt Cindy Amundsen von der Duke University aus.
Die ausgewählten Probandinnen der Studie hatten zumindest drei Tage lang sechs Mal täglich Probleme, ihren Harn zu halten. Inkontinenz tritt in Industrieländern bei jeder sechsten 45-jährigen Frau auf, unter 75-Jährigen sogar bei jeder Vierten.