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"Ausgeflattert": Schmetterlinge in Österreichs Tälern bedroht

Mit rund 4.070 registrierten Schmetterlingsarten liegt Österreich in Nord- und Mitteleuropa auf Platz Eins. Doch mehr als die Hälfte der Tiere hierzulande sind bedroht. Durch intensivierte Landwirtschaft, Bodenverbrauch und Klimaerwärmung ergibt sich vor allem in den Tälern der alpinen Regionen ein großer Rückgang. Das ergab die Studie "Ausgeflattert III", die am Donnerstag in Wien präsentiert wurde.

Schmetterlingsapp zur Erfassung

Ein weiteres, großes Problem, das Schutzmaßnahmen gegen das Artensterben verhindern würde, seien fehlende Daten für die Wissenschaft, kritisierte Schmetterlingsexperte und Verfasser der Studie, Peter Huemer. "Wir brauchen mehr als nur punktuelle Zahlen, Daten und Fakten, um effektive Schutzmaßnahmen zu treffen", sagte Huemer. Daher entwickelte Global 2000 zusammen mit der Stiftung "Blühendes Österreich" die Idee für die laut Eigenangaben größte Umwelt- und Naturschutzapp in Österreich. Die Schmetterlingsapp wird von mittlerweile 10.000 Menschen genutzt. Die User fotografieren Schmetterlinge in der Natur, laden das Foto hoch und versehen es mit der Ortsangabe. So können die Tiere verifiziert werden. Die App könne so "einen nutzbaren Beitrag zur Wissenschaft leisten" und aufzeigen, wo sich welche Schmetterlinge aufhalten, erklärte die Geschäftsführerin von Global 2000, Leonore Gewessler.

"Es gibt noch Oasen der Vielfalt, die wir retten können", sagte Gewessler. In Hochgebieten von über 1.000 Metern gibt es einen guten Schutz, doch leben in Salzburg beispielsweise 90 Prozent der Schmetterlinge unterhalb von 1.000 Metern, weshalb man hier ansetzen müsse. Zunehmend industrielle Landwirtschaft mit Dünnung, Pestizideinsatz, Abholzung der Wälder und damit in Zusammenhang stehende Verbauung der Flächen sind laut Report in den westlichen Bundesländern die Ursachen für das Verschwinden der Tiere.

Wichtige Bestäubungsleistung

Wenn Schmetterlinge aussterben, ist das aber auch ein Problem für die Österreicher: Ohne die Bestäubungsleistung der Bienen, Hummeln und Schmetterlinge würde es einen gravierenden Verlust an Blumen, Obst und Gemüse geben - die Supermarktregale stünden leer, zeigt die Studie. "Diese Tiere versinnbildlichen eigentlich alle Probleme, die wir Menschen haben", glaubt Huemer.

Auf Umwelt- und Klimaschutz zu achten sei essenziell, damit es dem Planeten und damit auch den Menschen gut geht, so der Konsens der Studie. "Blühendes Österreich", eine Initiative der REWE Group, unterstützt die Stiftung und spendet jeweils einen Cent pro verkauftes Produkt von regionalen Produkten wie Obst, Gemüse und Wein.