Auch Alkohol vor der Schwangerschaft kann schädlich sein
"Die Auswirkungen von Alkohol während der Schwangerschaft sind bekannt – von Fehlbildungen über Lern- und Verhaltensprobleme", sagt Dipak Sarkar von der Rutgers Universität in New Brunswick in New Jersey, USA. "Aber es ist nicht bekannt, ob auch der Konsum davor negative Effekte auf die Gesundheit des Kindes hat." Jetzt liefert eine von Sarkar geleitete Studie Hinweise darauf, dass es tatsächlich negative Effekte geben könnte: Zwar handelt es sich "nur" um eine Untersuchung an Ratten. Aber Stoffwechselprozesse wie die Blutzuckerkontrolle sind jenen bei den Menschen sehr ähnlich.
Die Daten wurden am Wochenende auf der Jahrestagung der US-amerikanischen Endocrine Society in Orlando, Florida, präsentiert.
Vier Wochen lang erhielt eine Gruppe weiblicher Ratten mit Alkohol versetztes Futter – vergleichbar mit einem Alkoholkonsum Erwachsener, der von regelmäßigem Rauschtrinken gekennzeichnet ist. Dann wurde der Alkohol abgesetzt, drei Wochen später wurden die Ratten schwanger. Eine zweiten Rattengruppe bekam nur alkoholfreies Futter.
Blutzuckerspiegel erhöht
Ergebnis: Die Nachkommen der Mütter, die vor der Schwangerschaft Alkohol erhielten, hatten erhöhte Blutzuckerspiegel und niedrige Insulinpegel. Und: In der Bauchspeicheldrüse waren bestimmte Entzündungsmarker erhöht – möglicherweise könnte es dadurch zu einer reduzierten Insulinproduktion und den erhöhten Blutzuckerspiegel kommen. Fazit: Ihr Risiko für Stoffwechselstörungen wie Diabetes war erhöht.
Das Wiener Programm für Frauengesundheit betonte erst kürzlich in einer neuen Broschüre, dass in der Schwangerschaft "schon kleine Mengen Alkohol gefährlich sein können. Auch wenn nur gelegentlich Alkohol getrunken wird, erhöht sich das Gesundheitsrisiko für ihr Baby". Alkohol ist ein Zellgift und zerstört Nervenbahnen.