Wissen/Gesundheit/Gesund

Asiatische Buschmücke: Forscher warnen vor Ausbreitung

Forscher warnen vor der weiteren Ausbreitung der Asiatischen Buschmücke. In Österreich wurde diese Gelsenart erstmals 2011 in der Grenzregion Südsteiermark und Slowenien nachgewiesen. Inzwischen hat sie sich in Süd-, Südost- und Westösterreich etabliert und dringt nun in neue Gebiete vor - von Österreich etwa nach Italien und Ungarn, so Experten der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Vor einigen Jahren war die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus) in Europa noch nicht zu finden. Heute könne man dagegen nicht mehr von einem exotischen Gast sprechen, heißt es am Dienstag in einer Aussendung der Vetmeduni.

Bald auch in Wien?

Erst kürzlich sei die Buschmücke von Kärnten nach Norditalien gewandert. Davor breitete sie sich über die Oststeiermark in das Südburgenland nach Ungarn aus, wo sie inzwischen den Plattensee erreicht habe, berichtet ein Team um Norbert Nowotny vom Institut für Virologie der Vetmeduni, den Gelsenexperten Bernhard Seidel, Leiter eines Technischen Büros für Ökologie, und Franz Allerberger von der Agentur für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGES) in zwei Arbeiten im Fachjournal "Parasites & Vectors". Im Mai 2016 habe sie sich erstmals nahe Wiener Neustadt gezeigt und könnte in Kürze auch Wien erreichen.

Dabei bringt die Buschmücke einige für Menschen unangenehme Eigenschaften mit sich: Sie ist wie Überschwemmungs-Gelsen tagaktiv und kann sich massenhaft vermehren. Zudem tritt der "Eindringling" nicht nur im Sommer auf. Die Wissenschafter registrierten von Anfang März bis Ende November Aktivität.

Risiko bleibt

Wenigstens sei "das unangenehme Insekt nur bedingt als Überträgerin von Krankheiten eingestuft. Ausschließen kann man eine Übertragung von West Nil-, oder Dengue-Viren jedoch nicht", erklärte Nowotny.

Nach Europa wurde die Art vermutlich in importierten Autoreifen eingeschleppt. "Wasserlacken in den Reifen bieten ausgezeichnete Brutbedingungen für diese Stechmückenart", so Nowotny. Seine Robustheit hilft dem ursprünglich aus Fernost stammenden Insekt beim Vormarsch. Die Buschmücke ist an kühlere Gebiete angepasst und nicht von Klimaveränderungen in den neuen Siedlungsgebieten abhängig.

Programm zur Überwachung

Die Verbreitung der Asiatischen Buschmücke wird teilweise durch ein nationales Programm für Gelsenüberwachung erfasst, an dem die Studienautoren beteiligt sind. Sie fordern eine "gut überlegte, nachhaltige Kontrolle der bisher ungehinderten Ausbreitung dieser Art". Andernfalls werde sich die Art weiter in Österreich ausbreiten und "zu einer neuartigen Plage werden".

Welche Gelsenarten sich sonst ausbreiten und wie groß das Zika-Risiko in Österreich ist