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Pausen erhöhen die Produktivität

Wer im Laufe seines Arbeitstags immer wieder kleine Pausen einlegt, fühlt sich am Ende des Tages nicht nur fitter, sondern erbringt auch bessere Leistungen. Das bestätigt nun eine Studie am Zentrum für Public Health der MedUni Wien. Laut Studienleiter Gerhard Blasche macht vor allem die Gestaltung der Pausen den entscheidenden Unterschied.

"Früher hatte man mehr Zeit kurz durchzuschnaufen, doch die Arbeitszeit wurde in den vergangenen 20 Jahren immer mehr optimiert. Der Druck steigt und die Leerläufe fallen zunehmend weg“, sagt der Erholungsforscher Blasche. Umso wichtiger sei es, bewusste Pausen einzulegen, denn "wir neigen vor lauter Arbeit dazu, die inneren Zeichen eines Pausenbedürfnisses zu übersehen".

Mehr Leistungsbereitschaft

Für seine Studie untersuchte der Erholungsforscher Krankenpfleger zu Beginn und am Ende ihrer 12-Stunden-Schicht. Jene, für die Erholung einen höheren Stellenwert hatte, machten öfter Pausen als jene mit einer geringeren Erholungsorientierung. "Doch am Ende des Tages bringen mehr Pausen weniger Müdigkeit und eine höhere Leistungsbereitschaft. Die Leistungsfähigkeit kann damit sogar zunehmen, obwohl jemand weniger Zeit mit Arbeiten verbringt." In den USA gebe es dafür schon gute Beispiele.

Generell empfiehlt Blasche, lieber öfter kurze Pausen zu machen als seltener lange – etwa eine kleine Obstpause am Vormittag und zwei im Laufe des Nachmittags. Fünf bis maximal 15 Minuten würden schon reichen. Es bringe jedoch nichts, sich die Pausen für eine lange zusammenzusparen. „Der Körper kann die Erholung, die er durch eine längere Mittagspause bekommt, nicht speichern. Man erschöpft im Laufe des Nachmittags wieder.“

Abwechslung ist wichtig

Wichtig sei auch, die Pause anders zu verbringen als die Arbeitszeit. Heißt: Wer ohnehin schon den ganzen Tag vor dem Computer sitzt, sollte seine Pausenzeit nicht mit dem Lesen von eMails oder Computerspielen verbringen. Umgekehrt sollten jene, die körperlich anstrengende Arbeit verrichten, ihre Auszeit ruhend verbringen. Eine Pause hat den Zweck, den Kopf frei zu machen und dem Körper durch Abwechslung Entspannung zu bieten.

Der Erholungsforscher vermisst vor allem ein „pausenförderliches Betriebsklima“, aber appelliert auch an die Eigenverantwortung der Mitarbeiter. „Es bräuchte so etwas wie eine Rauchpause ohne Zigarette. Die Rauchpause war vom Arbeitgeber immer akzeptiert. Wenn man aber nur ein paar Minuten in die Luft schaut, wird man schief angesehen.“