Wirtschaft

Zwei Optionen für Börsegang der BUWOG

Immofinanz-Chef Eduard Zehetner ist unzufrieden mit der Bewertung des Immobilienunternehmens an der Börse: Der Aktienkurs spiegle weder die guten Erträge der Immofinanz mit Büros und Einkaufszentren in Osteuropa wider noch die stabilen Gewinne der Wohnimmobiliengesellschaft BUWOG. Mit einer klaren Trennung von BUWOG und Immofinanz-Ostgeschäft will Zehetner neuen Schwung in die Aktie bringen. Der Plan: Die BUWOG, die rund 33.000 Wohnungen in Deutschland und Österreich besitzt, soll 2014 an die Börse. Zuvor will Zehetner noch etwa 10.000 Wohnungen in Deutschland erwerben, weil sie aktuell günstig sind und im Gegenzug teure Wohnungen in Österreich verkaufen.

Für diesen Börsegang, bei dem die Hälfte der BUWOG abgegeben werden soll, überlegt die Immofinanz zwei Varianten: Bei gutem Kapitalmarktumfeld soll der Anteil an neue Aktionäre verkauft werden. Der Erlös – erwartet werden 700 Millionen Euro – würde der Immofinanz zufließen, deren Aktionäre etwa durch die Ausschüttung einer Sonderdividende vom BUWOG-Börsegang profitieren könnten.

Bei schlechtem Wind an den Börsen will die Immofinanz ihre jetzigen Aktionäre an der BUWOG beteiligen. Sie würden dann zu ihren Immofinanz-Aktien je nach endgültigen BUWOG-Bewertungen eine bestimmte Anzahl an Aktien dieser Wohnimmobiliengesellschaft gratis zugeteilt bekommen. Zehetner glaubt, dass die BUWOG-Aktien einiges an Kurspotenzial hätten. Denn derzeit liege der „implizite Wert der BUWOG als Teil der Immofinanz“ um 40 Prozent zu tief.

Gewinn-Rückgang

Im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende April) erlitt die Immofinanz einen Rückgang ihres Konzernergebnisses um fast 60 Prozent auf 110,8 Millionen Euro. Der Grund lag zum einen in niedrigeren Immobilienbewertungen und zum anderen in einer Kaufpreisnachzahlung für das Einkaufszentrum in Russland. „Die Geschäfte dort laufen so gut, dass wir 106 Millionen Euro nachbessern mussten“, erklärte Zehetner.

Wachsen soll die Immofinanz künftig vor allem in Russland, wo auch Wohnimmobilien geplant sind. An Expansion wird auch in Tschechien und Polen gedacht. Die Aktionäre der Immofinanz erhalten eine Dividende von 15 Cent je Aktie.