Zwei Bewerber buhlen um Nachfolge von EZB-Direktor Mersch
Die Niederlande und Slowenien schicken Kandidaten für die Nachfolge von EZB-Direktor Yves Mersch ins Rennen. Nach Angaben von Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe schlagen die Niederlande Frank Elderson vor, der seit 2011 Direktor für Bankenaufsicht bei der Notenbank des Landes ist.
Slowenien setzt auf seinen früheren Notenbankchef Bostjan Jazbec. Jazbec ist derzeit Direktor bei der Bankenabwicklungsbehörde SRB in Brüssel.
Donohoe erklärte auf Twitter, weitere Bewerbungen habe er mit Ablauf der Frist am Freitag nicht erhalten. Im Vorfeld galt auch der Gouverneur der Notenbank der Slowakei, Peter Kazimir, als möglicher Kandidat.
Unter Vertretern der Eurozone gilt Elderson als Favorit, wenn die Eurogruppe am 5. Oktober über die Personalie abstimmt. Anschließend muss sich der Kandidat dem Europa-Parlament stellen und könnte dann beim EU-Gipfel im Dezember offiziell ernannt werden. Die achtjährige Amtszeit von EZB-Direktor Mersch endet am 14. Dezember.
Im sechsköpfigen Führungsgremium der Euro-Notenbank ist der Luxemburger derzeit für das Ressort Recht zuständig. Zudem ist er Vizechef der EZB-Bankenaufsicht.
Obwohl sich die EZB schon seit Jahren zum Ziel gesetzt hat, mehr Frauen in Führungspositionen zu haben, ist laut Donohoe keine Bewerberin für die Nachfolge Merschs in Sicht.
Zwar wird die EZB mit Präsidentin Christine Lagarde erstmals von einer Frau geführt. Doch der 25-köpfigen EZB-Rat, der über die Geldpolitik entscheidet, hat gerade einmal zwei weibliche Mitglieder. Unter den Notenbank-Gouverneuren der 19 Euro-Länder ist derzeit keine einzige Frau.