Zielpunkt-Lehrlinge werden auf vier Supermarkt-Ketten aufgeteilt
Von Pia Seiser
229 Filialen, 237 Millionen Euro Schulden. Die Lebensmittel-Handelskette Zielpunkt wird bald Geschichte sein. Damit verlieren 2708 Mitarbeiter ihre Arbeitsstelle – auch 70 Lehrlinge. Denen will die Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer unter die Arme greifen.
Rewe, Spar, Hofer und Lidl haben zugesagt, die Zielpunkt-Lehrlinge in ihren Filialen weiter auszubilden. "Wir wollen die Lehrlinge, die jetzt auf der Straße stehen, aufnehmen", sagt etwa Merkur-Vorstand Kerstin Neumayer. Der Hauptteil der 70 Lehrlinge ist in Wien stationiert, der Rest hat den Ausbildungsplatz in Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland. Wie der Aufteilungsschlüssel genau aussehen soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entschieden.
Aufteilung nach Größe
"Das wird entsprechend der Größe der einzelnen Unternehmen passieren", erklärt René Tritscher von der Bundessparte Handel. "Außerdem wird darauf geachtet, dass die Lehrlinge auch in Zukunft keine langen Anfahrtswege haben." Derzeit bestünde allerdings kein dringender Handlungsbedarf, da die Arbeitsverhältnisse bis zur endgültigen Schließung der Zielpunkt-Filialen noch aufrecht bleiben. Zukünftig wird die Lebensmittel-Kette von einem Masseverwalter weiter geführt. Welche Zielpunkt-Filialen weitergeführt und übernommen werden, und welche endgültig schließen werden, ist auch noch nicht entschieden.
Derzeit werden die Lehrlinge mithilfe der Wirtschaftskammer schon einmal mit ihren potenziellen zukünftigen Arbeitgebern in Kontakt gebracht. "Wir sind sicher, dass alle Zielpunkt-Lehrlinge eine andere Lehrstelle in einem österreichischen Handelsbetrieb erhalten werden", so Tritscher.