XXXLutz und kika/Leiner im Visier der Wettbewerbshüter
Von Anita Staudacher
In der heimischen Möbelbranche gärt es. Die beiden heimischen Möbelriesen XXXLutz und kika/Leiner forderten im Dezember beinahe zeitgleich ihre Lieferanten auf, vier bzw. fünf Prozent beim Einkaufspreis nachzulassen, um eine Werbekampagne mitzufinanzieren. Einigen Möbellieferanten schmeckte das gar nicht und sie wandten sich an die Wettbewerbsbehörden.
Die deutsche Wettbewerbszentrale – eine Selbstkontrollinstanz der Wirtschaft – mahnte die beiden Händler wegen mehrere Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht bereits im Jänner ab und forderte eine Unterlassungserklärung. Auch die heimische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) wird nun aktiv: "Die Problematik ist uns bekannt, es liegen uns diesbezüglich einige Beschwerden vor. Wir sind gerade dabei, diese zu prüfen", heißt es auf Anfrage.
Stellenabbau
Die Gewerkschaft sorgt sich um die Jobs bei kika/Leiner, wo wie berichtet gerade ein Kostensenkungsprogramm läuft. "Ältere Arbeitnehmer und langjährig Beschäftigte, Frauen ab 45 Jahren und Männer ab 50 Jahren berichten uns vom Angebot einvernehmlicher Kündigungen, mit denen sie sich unter Druck gesetzt fühlen", so Barbara Teiber von der GPA-djp. Zudem würden Gehaltseinbußen von bis zu 25 Prozent gefordert und Provisionsbedingungen verschlechtert. Am Mittwoch fand eine Betriebsräteversammlung statt.
Für Empörung sorgt ein angebliches Steuersparmodell bei XXXLutz. Laut Standard werden über eine auf der Mittelmeerinsel Malta ansässige Gesellschaft Lizenzen im Wert von 341 Mio. Euro verwaltet und so Steuern gespart. Die SPÖ Oberösterreich hält dies für einen Skandal und fordert rasche Gesetzesänderungen. XXXLutz wollte sich dazu nicht äußern.