XXXLutz nach Übernahmen und Kika/Leiner-Krise mit Umsatzrekord
Von Simone Hoepke
Die Welser Möbelhauskette XXXLutz (XXXLutz, möbelix, mömax) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 4,2 Milliarden Euro umgesetzt und damit laut eigenen Angaben „das beste Jahr der Firmengeschichte“ hinter sich. Nicht nur die Konsumenten waren bei XXXLutz einkaufen, auch der Möbelhaus-Riese selbst war auf Einkaufstour – unter anderem in Deutschland, wo 123 Poco-Einrichtungshäuser mit insgesamt 8000 Mitarbeitern übernommen wurden. Auch dieses Jahr sind mehrere Neueröffnungen im Ausland geplant, sagt Firmensprecher Thomas Saliger im Apa-Gespräch. In Summe hat das Familienunternehmen 150 Millionen Euro für Investitionen in Neu- und Umbauten sowie den Ausbau des Web-Auftritts und der Logistik reserviert. Durch die Expansion sollen 1000 neue Jobs geschaffen werden, zusätzlich 650 Lehrstellen.
Mehr Umsatz im Web
Laut Einschätzung von Saliger führt mittelfristig kein Weg am Onlinehandel vorbei, auch wenn die Umsätze dort - zumindest in seiner Branche - noch überschaubar sind. Dennoch wächst der Konkurrenzdruck - etwa von Billiganbietern aus dem Ausland, die zu Kampfpreisen Möbel nach Maß anbieten wollen. "Das ist keine Revolution, aber eine schleichende Evolution. Wenn wir jedes Jahr ein Prozent vom Branchenumsatz an Onlineshops verlieren, hört sich das nicht viel an, aber irgendwann sind wir überflüssig“, sagte Saliger kürzlich im KURIER-Gespräch. Glaubt man Branchenschätzungen, macht Lutz bereits knapp zehn Prozent des Umsatzes im Internet.
In Österreich hat XXXLutz zuletzt von der Schwäche des Konkurrenten Kika/Leiner profitiert. Im Vorjahr ist der Tiroler Investor René Benko bei Kika/Leiner eingestiegen, in drei Jahren soll die Kette wieder schwarze Zahlen schreiben, so das Ziel des neuen Managements.