Wirtschaft

XXX-Lutz-Sprecher: „Tragen Know-how nicht in andere Firmen“

Zuletzt ist die Welser Möbelhausgruppe Lutz (XXXLutz, Mömax, Möbelix) vor allem durch Übernahmen gewachsen, jetzt scheint der Fokus auch auf dem Web-Shop zu liegen. Nicht nur am Firmensitz in Wels sitzen Programmierer, auch in Wien, Barcelona und bald in Indien wird an der digitalen Verkaufsstrategie des Möbelriesens gearbeitet. Dass sich die XXXLutz-Gruppe mit Amazon zusammentut, also über dessen Marktplatz verkauft, kommt laut Unternehmenssprecher Thomas Saliger nicht in Frage. „Wir werden nie Teil eines Portals werden, wir tragen doch nicht unser Know-how zu anderen Firmen.“ Besser gesagt: Nicht mehr. Denn Mömax hat bereits einmal über Amazon verkauft. Es sei eine faire Kooperation gewesen, sagt Saliger heute. Die Provision sei bei zehn Prozent oder mehr gelegen und der Internet-Riese machte gleich klar, dass er Bestseller künftig selbst verkaufen will. Saliger: „Wir haben das dann beendet.“

Im Übrigen sei das Möbelgeschäft ein komplexes. „Amazon beherrscht die Logistik, aber noch nicht das Produkt, das man erlebbar machen muss.“ Wer viel Geld für eine Couch ausgibt, wolle vor dem Kauf zumindest einmal drauf sitzen. Möbelhäuser seien weiterhin wichtig.

Branchenriese

Aktuell gehören zur Lutz-Gruppe 270 Möbelhäuser mit einem Gesamtumsatz von 4,4 Milliarden Euro (die übernommenen deutschen Poco-Standorte noch nicht mitgerechnet). Möbelix feiert heuer sein 30-jähriges Bestehen und expandiert mit einem kleineren und damit städtischen Format in der Slowakei.

 

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Statt bisher 4000 bis 7000 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen die neuen Märkte mit 2000 Quadratmetern auskommen und dort die Bestseller präsentieren. "Alles andere wird online bestellbar sein", betont Möbelix-Chef Josef Cerar. Er ist seit 1998 für den Möbeldiskonter verantwortlich, der aktuell 54 Standorte in Österreich und weitere in Tschechien, Ungarn und der Slowakei hat. Der Möbelix-Umsatz lag laut Unternehmensangaben zuletzt bei "mehr als 500 Millionen Euro".