Wirtschaft

Konjunkturmotor springt an

Das Konjunktur-Tief in Österreich dürfte bald überwunden sein. Die heimischen Wirtschaftsforscher erwarten ab dem Jahreswechsel eine Wende in Richtung einer leichten Belebung. Für 2013 rechnen Wifo und IHS mit 1,0 bzw. 0,8 Prozent realem BIP-Zuwachs. 2014 sollte sich das Wachstum auf 1,8 Prozent beschleunigen. Heuer dagegen legt das BIP nur um bescheidene 0,6 bis 0,7 Prozent zu, erklärten die Institute am Donnerstag.

Die Lage der öffentlichen Haushalte ist, wie das IHS anmerkt, durch die schwache Konjunktur und das Konsolidierungspaket der Bundesregierung bestimmt. Das IHS erwartet für heuer eine Defizitquote (laut Maastricht) von 3,1 Prozent des BIP, für 2013 dann 2,6 Prozent und für 2014 schließlich 1,5 Prozent. Das Wifo rechnet für heuer auch mit einem negativen Finanzierungssaldo des Gesamtstaates von 3,1 Prozent, ebenfalls schlechter als noch im September angenommen; für 2013 werden 2,6 und für 2014 dann 2,0 Prozent des BIP als Maastricht-Defizit angenommen.

Risiko Schuldenkrise

Laut Wifo dominieren momentan die außenwirtschaftlichen Abwärtsrisiken geringfügig gegenüber den inländischen Aufwärtschancen. Von der Euro-Schuldenkrise geht Unsicherheit aus. Durch schwache internationale Konjunktur wurden Investitionen zurückgefahren, Kapazitäten können dementsprechend nicht ausgelastet werden. Zudem könnte sich der Haupthandelspartner Deutschland merklich ungünstiger als erwartet entwickeln.

Exporte

Für die heimischen Exporte erwartet das Wifo einen Tiefpunkt im letzten Quartal 2012, mit 2013 soll es wieder bergauf gehen. Entscheidend dafür sei die Steigerung der Nachfrage aus Drittländern nach heimischen Waren und Dienstleistungen. Erst mittelfristig dürften auch aus dem Euro-Raum Nachfrageimpulse hinzukommen, so das Wifo. Da die Exporte stärker steigen würden als die Importe, sollte sich die Handelsbilanz im Prognosezeitraum leicht verbessern.

Arbeitslosigkeit

Trotz anhaltenden Beschäftigungswachstums wird die Arbeitslosenquote aber leicht steigen und 2013 und 2014 hoch bleiben - laut Eurostat-Definition bei 4,6 Prozent (nach heuer 4,3 Prozent) bzw. nach heimischer Rechnung bei 7,4 Prozent (nach 7,0 Prozent heuer).

Inflation

Die Inflation sollte durch die schwache internationale Konjunktur und die deswegen gedämpfte Energie- und Rohstoffpreisentwicklung zurückgehen. Nach 2,4 (Wifo) bzw. 2,5 Prozent (IHS) heuer sollte die Teuerungsrate nächstes Jahr auf 2,1 bzw. 1,8 Prozent sinken und 2014 bei etwa 2,0 oder 1,9 Prozent liegen, wie die Institute annehmen.

Rezession im Euroraum

Den Euroraum sieht IHS in einer hartnäckigen Rezession, die Weltwirtschaft expandiere weiterhin nur sehr verhalten. Die Vertrauenskrise im Euroraum bilde sich nur sehr langsam zurück und die strukturellen Anpassungen würden länger dauern.