Wirtschaft

Wiens Wirtschaft weiter stabil

Österreichs Bundesländer leiden nicht gleich stark unter internationalen Wirtschaftskrisen, werden aber auch nicht gleich rasch von einem globalen Wirtschaftsboom mitgezogen: So hat sich die Wiener Wirtschaft zwischen 1996 und 2011 deutlich stabiler entwickelt als jene von Oberösterreich oder Vorarlberg, geht aus einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) hervor.

WIFO-Experte Jürgen Bierbaumer-Polly führt die geringeren Konjunkturausschläge in Wien auf den hohen Dienstleistungsanteil des Bundeslands zurück. Mitten im allgemeinen Abschwung nach 2001 schaffte die Wiener Wirtschaft sogar eine einjährige Erholungsphase. Auch das exportschwache Burgenland weist über den 15-jährigen Untersuchungszeitraum relativ wenig konjunkturelle Schwankungen auf. Auch Kärnten konnte sich meist von den starken Schwankungen der internationalen Wirtschaft abkoppeln.

Anders die Entwicklung in den Bundesländern mit starker Industrie. Oberösterreich etwa, wo 30 Prozent der Wirtschaftsleistung auf die Industrie entfallen, wird vom Auf und Ab der Weltwirtschaft stark mitgerissen. Ähnliches gilt für Vorarlberg, das ebenfalls stark industrialisiert ist. Im gesamtösterreichischen Durchschnitt entfallen 20,5 Prozent auf die Industrie. In Wien liegt der Industrieanteil dagegen bei nur zehn Prozent. Dadurch wird Wien von einem Boom oder einer Abkühlung der internationalen Konjunktur abgeschwächt erfasst.

Finanzkrise

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Der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 und der folgende tiefe Konjunktureinbruch erschütterte allerdings alle Bundesländer Österreichs gleichzeitig. Auch die Talsohle wurde in diesem Fall überall gleichzeitig erreicht.

Im Durchschnitt dauert ein Konjunkturzyklus in Österreich etwa sieben Jahre, davon entfallen zwei Drittel auf Aufschwünge und ein Drittel auf Abschwünge. Der Rückgang der Wirtschaft ist meist kürzer, aber intensiver.