Wienerberger mit Gewinn und Kursverlust
Von Simone Hoepke
Baustoffkonzerne hatten es im ersten Halbjahr 2016 schwer: In Großbritannien wurde im Zuge des Brexit-Referendums weniger gebaut. Paris und Berlin treten bei Förderungen für Sanierungen auf die Bremse und angesichts niedriger Energiepreise werden Renovierungen ohnehin oft verschoben – wie auch Kanalbau- und Wasserversorgungprojekte. In Polen legt die Regierungsumbildung Bauentscheidungen auf Eis, in Rumänien klingt gerade eine Antikorruptionswelle bei öffentlichen Aufträgen ab und auch Belgien spart beim Wohnungsneubau.
Obendrein verloren der polnische Zloty und das Pfund an Wert. Bei Wienerberger haben Währungseffekt im ersten Halbjahr das Ergebnis um fünf Millionen nach unten gedrückt – der Konzern macht zehn Prozent des Umsatzes in Großbritannien. Im Gesamtjahr rechnet Konzernchef Heimo Scheuch mit einer Belastung durch Währungseffekt von "ungefähr zehn Millionen". Am operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 405 Millionen Euro hält er fest. Der Aktienkurs sackte am Mittwoch dennoch ab. Laut Analysten, weil die Ergebnisse leicht unter den selbst gesteckten Zielen lagen.
Wienerberger macht ein Drittel seines Umsatzes mit Rohren, große Umsatzanteile liefern zudem die Bereiche Fassade und Wand (24 bzw. 23 Prozent).