Wirtschaft

Wien lockt zu wenig Firmen an – viele Büros leer

Am Wiener Büromarkt fehlt die Wachstumsdynamik: Weil kaum noch größere Unternehmen in die Bundeshauptstadt ziehen, sei der Leerstand bei Büroimmobilien weiter leicht gestiegen, sagt Immofinanz-Chef Oliver Schumy. Die Durchschnittsmieten stagnierten bei rund 14 Euro je Quadratmeter.

Büroimmobilien im innerstädtischen Bereich würden daher zu Wohnungen umgebaut – etwa das Immofinanz-Objekt am Floridsdorfer Spitz. Die Immo-Branche baut trotz der schwierigen Lage am Wiener Büromarkt weiter aus. "Am Stadtrand und in verkehrsgünstigen Lagen entstehen neue, moderne Büros, die stark nachgefragt sind", erklärt Schumy. Der Trend weg aus der Innenstadt sei in anderen europäischen Städten schon abgeschlossen, in Wien aber erst in Gange. Die neuen Büros seien effizienter eingeteilt, Unternehmen könnten auf weniger Fläche mehr Mitarbeiter unterbringen und auf diese Weise Kosten sparen. Im Büro-Neubau setzt die Immofinanz auf Düsseldorf statt Wien. "Dort ist der Markt viel dynamischer", betont Schumy.

Mit dem angekündigten Verkauf der Immobilien in Russland will sich Schumy länger Zeit lassen als zunächst geplant. Russlands Wirtschaft sei auf Erholungskurs, der Verkaufspreis sollte daher steigen. Russland umfasst fast ein Viertel der Gesamtfläche des Immofinanz-Portfolios von 2,1 Millionen Quadratmeter. Der Wert aller 351 Immobilien betrug Ende des Rumpfhalbjahres 2016 5,2 Milliarden Euro. Ab kommendem Jahr stellt die Immofinanz ihr Geschäftsjahr auf das Kalenderjahr um.

Verlust im Halbjahr

Wegen der Probleme in Russland (Mietnachlässe) und Abwertungen der CA Immo-Beteiligung schrieb die Immofinanz im Halbjahr 154,4 Millionen Euro minus im Konzern. Das Immo-Verkaufsprogramm – darunter Büros in Prag und ein Entwicklungsprojekt in Düsseldorf – brachte 224,4 Millionen Euro ein.