„Wien ist unser schwächster Markt für Büro-Immobilien“
Von Irmgard Kischko
Wien verliert als Standort für Osteuropa-Firmenzentralen zunehmend an Bedeutung. Für Büro-Immobilien-Unternehmen heißt das: Die Preise steigen bei weitem nicht in dem Ausmaß wie sie etwa in den großen Städten Zentral- und Osteuropas zulegen. „Wien ist der schwächste Markt von allen acht Städten, in denen wir tätig sind“, betont denn auch Andreas Quint, Chef der CA Immobilien AG.
Rund 15 Prozent des Immobilienvermögens der CA Immo sind in Österreich, 36 Prozent in Deutschland und 49 Prozent in Osteuropa. „Wir konzentrieren uns auf die Hauptstädte und dort auf zentrale, erstklassige Lagen“, sagt Quint. Damit ist die CA Immo auch im ersten Halbjahr 2018 gut gefahren. Die Mieterlöse sind um acht Prozent auf 86,8 Millionen Euro gestiegen, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit kletterte um ein Prozent auf 149,8 Millionen Euro.
Drei Schwerpunkte hat sich Quint gesetzt: Wachstum durch neu errichtete Immobilien und deren Vermietung wie etwa ein Gebäude in Berlin, in das die KPMG einzog. Wachstum durch Zukäufe von Bürogebäuden. 120 Millionen Euro hat die CA Immo dafür im Halbjahr ausgegeben. Und Verkäufe von Gebäuden, die außerhalb der Kernmärkte liegen. So wurde der 49-Prozent-Anteil am Megapark in Sofia veräußert. Bulgarien sei für die CA Immo kein Zielland mehr. Den Aktionären scheint die Strategie zu gefallen. Die Aktie stieg am Donnerstag um mehr als drei Prozent.
Neuer Großaktionär
Noch unklar sei, was der neue Großaktionär der CA Immo, die US-Gesellschaft Starwood, vorhabe. Starwood hat, wie berichtet, der Immofinanz den 26-Prozent-Anteil an CA Immo abgekauft. Die Transaktion muss noch von den Kartellwächtern genehmigt werden. Finanzvorstand Hans Volkert Volckens rechnet damit, dass die Zustimmung in den nächsten Wochen erteilt wird.