Wirtschaft

Wie Ölländer gegen den Preisverfall kämpfen

Diese Woche begann mit einem kleinen Schock für die Ölförderländer und die Ölhändler an den Börsen: Erstmals seit drei Monaten steigt die Zahl der Ölbohr-Stellen in den USA wieder. Der Ölpreis, der zuletzt wieder über 40 Dollar je Fass (159 Liter) gestiegen war, verlor deutlich.

Doch bei näherem Hinschauen entpuppte sich die Meldung aus den USA als wenig bedeutsam: Nur ein neues Bohrloch kam in der Vorwoche dazu. Im Vorjahr sank deren Zahl um zwei Drittel auf den tiefsten Stand seit 2009 – und dort liegt sie in etwa noch immer.

Nach dieser Erkenntnis kletterte der Ölpreis wieder. Nordseeöl der Sorte Brent kostete Montag am späten Nachmittag mit 41,90 Dollar je Fass um rund ein Prozent mehr als zu Börsenschluss am Freitag. Dass der Ölmarkt wieder bullish ist, hat vor allem einen Grund: Eine Reihe wichtiger OPEC-Staaten, darunter Saudi-Arabien, wollen am 17. April mit Nicht-OPEC-Ölförderländern ein Einfrieren der Produktion verhandeln.

Wiener Dialog

Und am Montag haben OPEC-Minister mit ihren EU-Kollegen in Wien über den künftigen Ölbedarf gesprochen. Diese Dialoge werden von Ölanalysten und Spekulanten als Preistreiber gewertet. Denn die seit bald zwei Jahren bestehende Überproduktion am Ölmarkt sollte damit bald beendet sein.

Nach der Ankündigung eines Treffens der OPEC und Nicht-OPEC sind die Öl-Futures innerhalb von zwei Tagen um elf Prozent hoch geschossen. Die Ölhändler erwarten eine neue Phase der Kooperation zwischen der OPEC und anderen Ölländern. Die offene Frage: Macht der Iran mit? Wenn nicht, könnten die Preise wieder purzeln.