Wirtschaft

„Wie mit Bargeld im Internet bezahlen“

Womit sicher bezahlen im Internet? Zunehmende Sorge über Datenklau und Datensammelwut im Internet bescheren Kreditkarten-Alternativen wie der paysafecard neue Attraktivität. Wie eine Handy-Wertkarte kann die paysafecard in Trafiken oder Supermärkten gekauft werden. Mit einem 16-stelligen PIN-Code wird dann online bezahlt, etwa bei Sportwetten, Online-Spielen, Dating-Portalen oder Musikdownloads. 3500 Online-Angebote akzeptieren die Karte. Pro Transaktion können bis zu zehn Karten mit einem Nennwert von 10 bis 100 Euro benutzt werden.

Das am Höhepunkt des Internet-Hype im Jahr 2000 gestartete Online-Zahlungsmittel „made in Austria“ funktioniert nach einigen Rückschlägen mittlerweile in 33 Ländern, darunter die USA, Kanada oder Mexiko. Schwerpunkt ist nach wie vor Europa, vor allem der deutschsprachige Raum. „Unser Transaktionsvolumen liegt bei 1,3 Milliarden Euro “, erzählt paysafecard-Chef Michael Müller dem KURIER, jährlich würden 55 Millionen Bezahlvorgänge durchgeführt. Im Schnitt sind es 22 bis 27 Euro, die mit der paysafecard bezahlt werden. Für heuer strebt Müller die Expansion nach Südamerika, vor allem Argentinien, sowie Asien an. „Dort gibt es eine wachsende Mittelschicht, die im Internet einkauft, aber noch immer eine geringe Kreditkartenverbreitung“, so Müller.

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Zielgruppe für die paysafecard sind all jene, die keine Kreditkarte haben oder sie im Internet für Kleinbeträge bzw. digitale Güter wie Wetteinsätze nicht verwenden wollen. „Wir richten uns an all jene, die wie mit Bargeld im Internet bezahlen wollen und sehen uns als Gegenpol zu all den Datensammlern“, erläutert Müller.

Dunkle Geschäfte

Den Vorwurf, die paysafecard werde wegen der Anonymität auch für illegale Glücksspiele oder gar Geldwäsche verwendet, weist Müller zurück. „Wir haben ein eigenes Monitoringsystem und wissen, wie viele Karten wo verkauft werden. Verdachtsfälle werden sofort den Behörden gemeldet.“ Wie zuletzt in Oberösterreich kommt es mitunter auch zu Betrugsfällen durch Phishing-Attacken, bei denen die Codes abgefragt werden.

Seit dem Vorjahr gehört das Unternehmen zur Gänze dem britischen Online-Zahlungsdiensteanbieter Skrill (Moneybookers). 2012 setzte die paysafecard AG mit 170 Mitarbeitern rund 100 Millionen Euro um und schrieb laut Müller einen Gewinn in „zweistelliger Millionenhöhe“.