Wirtschaft

Westbahn: VOR-Tickets ungültig

Die Westbahn hat den Verkehrsverbund Ostregion verlassen und wird daher bei der Einnahmen-Aufteilung nicht mehr berücksichtigt“, lautet die Botschaft von Georg Huemer, Pressesprecher vom Verkehrsverbund Ostregion . Man könne nicht akzeptieren, dass sich die Westbahn zum zweiten Mal vom Tarifverbund verabschiedet habe. Die Grundlage von Verkehrsverbünden seien nun einmal einheitliche Ticketpreise, begründet Huemer den Rausschmiss. Fahrkarten des VOR sind nach der offiziellen Umsetzung dieses Schrittes in der privaten Westbahn eigentlich nicht mehr gültig. Westbahn-Chef Forster sicherte aber Dienstagvormittag zu, dass man bereits gekaufte Zeitkarten bis zu ihrem geplanten Ablaufdatum akzeptieren werde.

Neue Tarife

Am Montag hatte Erich Forster eine Ausweitung der bestehenden Zeitkarten-Zuschläge von zwei bis drei Euro ab 13. Dezember angekündigt. Die höheren Preise gelten dann teilweise am Wochenende sowie für das Top-Jugendticket.

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Als Begründung für die Zuschläge zu den VOR-Tarifen nannte Forster die von den bisherigen Verkehrsverbund-Mitgliedern „zu Ungunsten der Westbahn“ festgelegten Rahmenbedingungen. Die Verträge würden neuen Anbietern den Marktzugang verwehren.

Strittig ist etwa die Verteilung der Einnahmen. Bisher bekam die Westbahn vom VOR jährlich knapp unter einer Million Euro. Laut Westbahn-Rechnung wäre das Doppelte angebracht.

Derzeit wird das Geld nach der Zahl der Züge verteilt. Forster wünscht sich als Verteilungsschlüssel die Zahl der beförderten Personen. Züge leer fahren zu lassen, „kann sich nur jemand leisten, der Subventionen bekommt“. VOR-Pressesprecher Huemer verteidigt das System. Bei einer Aufteilung nach den Personenzahlen würden weniger rentable Strecken eingestellt.

Neue Regeln ab 2019

Bemerkenswert ist, dass die Marktteilnehmer in den Verkehrsverbünden die Möglichkeit haben, die Rahmenbedingungen selbst festzulegen. Die EU plant erst ab 2019 eine weitergehende Liberalisierung dieses Sektors. Es gibt derzeit zwar einen Schienenregulator in Österreich, aber der ist nur für die Infrastruktur zuständig.

Westbahn-Chef Forster nennt als Vorbild den Oberösterreichischen Verkehrsverbund. Dort suche man nach Lösungen, die Liberalisierung möglich machen. Aus dem Salzburger Verkehrsverbund ist die Westbahn bereits ausgetreten. Es dauert dort maximal vier Jahre, bis neue Anbieter Geld sehen.