Westbahn fährt ab Dezember auch Wiener Hauptbahnhof an
Die mehrheitlich private Westbahn von Hans Peter Haselsteiner und Erhard Grossnigg legt im Wettbewerb mit den ÖBB auf der lukrativen Westbahnstrecke zwischen Salzburg und Wien ein Schäuferl nach. Die Westbahn, an der auch die französische Staatsbahn SNCF Anteile hält, erhöht die Frequenz auf der Strecke durch den Einsatz von mehr Zuggarnituren, deren Zahl von sieben auf 17 deutlich steigt.
Neu ist auch, dass die Westbahn in Wien nicht nur den Westbahnhof sondern ab dem Winterfahrplan ab 10. Dezember auch den Hauptbahnhof ansteuert. Aus dem Stundentakt zwischen Wien und Salzburg wird so ein Halbstundentakt - abwechselnd fährt alle 30 Minuten ein Westbahn-Zug vom Hauptbahnhof und vom Westbahnhof.
"Wesentlicher Schritt"
"Das ist ein wesentlicher Schritt in der Attraktivität der Westbahn", sagte Westbahn-Chef Erich Forster vor Journalisten in Anwesenheit von Westbahn-Hauptanteilseigner Haselsteiner (49,9 Prozent über Haselsteiner Familienprivatstiftung) und -Miteigner Grossnigg (32,7 Prozent über Augusta Holding AG mit Sitz in der Schweiz) am Freitag bei einer gemeinsamen Zugfahrt mit einer neuen Garnitur zwischen Wien und St. Pölten. Insgesamt gibt es dann ab Wien mehr als 60 Westbahn-Zugfahrten pro Tag.
"Aha, hier die neue Tür, da der neue Teppich", freute sich Haselsteiner bei seiner Zuginspektion. In die neuen Zuggarnituren, die vom Schweizer Hersteller Stadler kommen und den Namen "Kiss 2" tragen, werden 130 Mio. Euro investiert. Vier Züge sind bisher ausgeliefert worden, der Rest soll bis August folgen. Die Zulassungen sollen bald vorhanden sein.
Ergebnis vor Steuern könnte positiv werden
"Wegen der hohen Anfangsverluste wurde unseren Shareholdern zu Beginn eine hohe Leidensfähigkeit abverlangt", sagte Forster nach nunmehr fünfeinhalb Jahren Westbahn auf der Westbahnstrecke. 2015 stand erstmals ein Plus vor dem Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT). Für den Jahresabschluss 2016, der noch nicht veröffentlicht wurde, stellt das Unternehmen auch erstmals ein positives Ergebnis vor Steuern (EBT) in Aussicht. Zwischen 2012 und 2016 verdoppelte sich der Umsatz von 26,5 Mio. auf 56, 6 Mio. Euro. Die Kundenzufriedenheit ist laut Forster über die vergangenen Jahre gestiegen.
Ab 1. Juni plant die Westbahn auch einen Shuttle-Dienst zwischen dem Westbahnhof, Wien Meidling und Wien Hauptbahnhof.