Wirtschaft

Wer rettet die Retter?

Jung und perspektivlos ist vor allem Spaniens Jugend. Nicht einmal in Griechenland ist die Jugendarbeitslosigkeit so hoch. Jeder zweite junge Spanier findet keine Arbeit. Eine soziale Zeitbombe ungeheuren Ausmaßes. Und dem Land, das immer tiefer in den Strudel der Schuldenkrise gerät, fehlen die Mittel, um gegenzusteuern. Daran ist in erster Linie der unsägliche Immobilienboom früherer Jahre schuld. Die Blase platzte – und die Banken sitzen heute auf riesigen Bergen fauler Kredite. Um die Banken, und damit die Wirtschaft Spaniens zu retten, hat sich der Staat hoch verschuldet. Wegen der relativ fantasielosen Rosskur wurde die Wirtschaft aber gleich mit abgewürgt, so dass nun Schulden und Defizit weiter nach oben schnellen und bald auch die Regionen Spaniens vor der Pleite stehen. Das zeigt der jüngste Hilferuf Kataloniens, ausgerechnet der reichsten Region des Landes.

Spanien ist aber zu stolz, um sich helfen zu lassen. Daher muss Europa Spanien "zwangsbeschirmen", wie die Financial Times Deutschland schreibt. Griechenland, Portugal, Irland und bald auch Spanien unter dem Euro-Rettungsschirm? Dann bleibt nur noch die Frage: Wer rettet eigentlich die Retter?