Weniger Filialen, mehr Kapselmaschinen
Von Simone Hoepke
Der Hamburger Kaffeeröster Tchibo hat im Vorjahr in Österreich 327 Millionen Euro umgesetzt. Damit ist Österreich noch vor Polen der wichtigste Auslandsmarkt des Hamburger Konzerns (insgesamt 3,57 Milliarden Euro Jahresumsatz). Den Großteil des Geschäfts macht die Kette aber mit Bekleidung und Accessoires – also mit Nonfood-Artikeln. „Zu Weihnachten kommen 80 Prozent des Umsatzes aus diesem Bereich“, sagt Tchibo-Österreich-Chef Harald Mayer.
Im Kaffeegeschäft sieht er vor allem im Kapselbereich Wachstumsmöglichkeiten. Im Vorjahr hat Tchibo bereits „eine sechsstellige Zahl an Kapselmaschinen“ verkauft.
Um neue Vertriebskanäle zu erschließen, kooperiert der Konzern seit kurzem mit der Philips-Tochter Saeco. Damit soll der Weg in Elektronikfachgeschäfte – sprich MediaMarkt und Saturn – geebnet werden.
Tchibo hat in Österreich aktuell 140 Filialen, um zehn weniger als noch vor zwei Jahren. Die Standortzahl werde wohl weitersinken. Ziel sei es weniger, aber dafür größere Läden zu haben. Heuer investiert das Unternehmen 5,4 Millionen Euro in das Filialnetz und einen etwa gleich hohen Betrag in Tchibo-Verkaufsecken in den Supermärkten.
Mayer hofft, heuer den Vorjahresumsatz halten zu können. „Unser Gegner dabei ist der Kaffeepreis“, verweist er auf die gesunkenen Preise. Das Online-Geschäft – das bereits rund ein Fünftel zum Gesamtumsatz beiträgt – soll auch für mehr Frequenz in den Filialen sorgen. Wer Ware zurückbringt, lässt sich in der Filiale oft zu Impulskäufen hinreißen, so die Hoffnung.