Weniger als ein Prozent des Imports kommt aus den USA
Von Simone Hoepke
Wenn es um Lebensmittel geht, wird die Diskussion schnell emotional. Ob Freihandelsabkommen TTIP oder Studien der WHO, die zum nicht ganz neuen Schluss kommen, dass ein übertriebener Fleischkonsum ungesund ist. "Die Themen werden immer mehr skandalisiert, es muss wieder zu einer Versachlichung der Diskussion kommen", fordert Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Lebensmittelfachverbandes.
Zum Thema TTIP verweist ihr Kollege Josef Domschitz darauf, dass von den Agrarwaren, Lebensmitteln und Getränken im Wert von 10,7 Milliarden Euro, die Österreich jährlich importiert, gerade einmal 0,8 Prozent aus den USA kommen. Es handelt sich dabei überwiegend um Whisky, Rum, kalifornischen Wein, Rindfleisch, Soßen, Nüsse und Reis. Domschitz: "Diese Artikel werden nach Abschluss eines Freihandelsabkommens vermutlich günstiger werden." Bisher hätte noch kein EU-Freihandelsabkommen negative Auswirkungen auf die heimischen Lebensmittelexporte gehabt.
Made in Austria
In den USA – schon jetzt zweitgrößter Exportmarkt für Lebensmittel "Made in Austria" – sieht der Branchenverband unter anderem bei Wurst- und Fleischerzeugnissen Potenzial, die derzeit nicht in die USA exportiert werden dürfen. Es fehlen die nötigen veterinärrechtlichen Abkommen. Aktuell machen Getränke, vor allem Energy Drinks, 85 Prozent des Exportvolumens in die USA aus. Potenzial sieht die Industrie künftig bei Bio- und Molkereiprodukten. Domschitz: "Gerade bei unter 30-jährigen steigt das Gesundheitsbewusstsein."