Wirtschaft

Wachsender Niedriglohnsektor drückt Lohnanstieg

Eigentlich müssten bei einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosenquote, wie derzeit der Fall, und steigender Beschäftigung die Lohnanstiege spürbar hoch ausfallen. Doch laut einer Studie der Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) steigen die Löhne in den OECD-Ländern seit dem vierten Quaral 2016 fast gar nicht mehr. In Österreich wurde sogar eine Abschwächung des Lohnwachstums festgestellt.

Als Gründe für die schwache Lohnentwicklung nennt die OECD die Ausbrietung des Billiglohn-Sektors und das schwache Produktivitätswachstum seit der Finanzkrise. In den jahren vor der Krise habe habe die Produktivität je Arbeitsstunde noch um durchschnittlich 2,3 Prozent zugelegt. In den vergangenen fünf Jahren hat sich das durchschnittliche Wachstum auf 1,2 Prozent nahezu halbiert.

Aber auch die Zunahme von Niedrglohnjobs verbunden mit einer Steigerung von unfreiwilliger Teilzeitarbeit drücke das Lohnwachstum, schreiben die Experten der OECD. So habe sich das Einkommen von Teilzeitbeschäftigten im Vergleich zu jenem der Vollzeitbeschäftigten deutlich verschlechtert. Eine wesentliche Rolle dabei dürfte die abnehmende Unterstützung des Staates für Arbeitslose sein. Aber auch die neuen Anforderungen an die Beschäftigten durch die Digitalisierung spielen eine Rolle.

Mehr Wert auf Bildung legen

Die OECD fordert die Mitgliedsländer daher auf, mehr Geld  in Bildung sowie Aus- und Weiterbildung zu stecken. Vor allem die Gruppe der gering Qualifizierten brauche diese Unterstützung. Der Trend des Beschäftigungswachstums ohne gleichzeitigem Lohnwachstum unterstreiche den strukturellen Wandel, der sich durch die globale Krise noch verstärkt habe, sagt OECD-Generalsekretär Angel Gurria. Daher sei es notwendig, dass die Länder der OECD vor allem den gering qualifizierten Arbeitnehmern unte die Arme greifen.