Wirtschaft

Volkswagen ringt um Scania-Übernahme

Rund 6,7 Milliarden Euro soll die Komplettübernahme von Scania durch den Volkswagen-Konzern kosten, wie Ende vergangener Woche bekannt wurde. Ein teures Projekt, das den VW-Aktionären offenbar gar nicht schmeckt. Die im Dax notierte Vorzugsaktie von Volkswagen baute am Montag ihre Verluste zeitweise auf 7 Prozent aus.

Daran konnte auch die Rekordbilanz - der Konzern verbuchte 2013 vor Zinsen und Steuern 11,7 Milliarden Euro - nichts ändern. Zumal der Ausblick auf 2014 eher verhalten ausfiel. Dieses Jahr soll der Umsatz um das Niveau von 2013 pendeln, wobei die kostspielige Scania-Übernahme im Raum steht.

Das Imperium von Volkswagen

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Auch die Minderheitseigner des schwedischen Lkw-Bauers Scania reagieren zurückhaltend auf das Übernahmeangebot des deutschen Großaktionärs. "Das ist eine heikle Angelegenheit", teilte der staatlich kontrollierte schwedische Pensionsfonds AP4 am Montag mit. Scania spiele als Unternehmen in der Weltliga und könne sich auch allein weiterhin gut entwickeln.

"Sorgfältige Prüfung" des Angebots

Das VW-Angebot werde man deshalb sorgfältig prüfen. Die vergangenen Jahre seien voller Unstimmigkeiten gewesen. Volkswagen als größter Anteilseigner habe "die 40-Prozent-Minderheit weitgehend ignoriert und ihr kritische Überprüfung und Einfluss verwehrt".

Der größte Autobauer Europas hält bisher 62,6 Prozent der Scania-Aktien und 89,2 Prozent der Stimmrechte. Um in den Besitz von mehr als 90 Prozent der Aktiengesamtzahl zu gelangen, hatte VW am Freitag 22,26 Euro je Scania-Aktie angeboten. So sollen die Schweden nach langen Jahren ohne nennenswerte Fortschritte doch noch in eine Lkw-Allianz mit der ebenfalls zum Konzern gehörenden Münchner MAN gezwungen werden.