Wirtschaft

Viel zu heiß - sogar für Solarkraftwerke

Die hohen Temperaturen der vergangenen Tage setzen der heimischen Stromwirtschaft zu: Große Wasserkraftwerke produzieren wegen der Trockenheit weniger Strom, manche Kleinwasserkraftwerke müssen wegen Wassermangels sogar abgeschaltet werden.

Bis zu 20 Prozent weniger

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Wer glaubt, die Fotovoltaik gleiche die Ausfälle bei Weitem aus, irrt jedoch. „Es mag paradox klingen, aber Hitze macht den Fotovoltaikanlagebetreibern keine Freude“, sagt Walter Boltz, Vorstand der E-Control. An einem Hochsommertag liefern die Sonnenstromanlagen bis zu 20 Prozent weniger Energie als an einem kühlen Sonnentag.

Der Grund: Bei Hitze sinkt die Effizienz der Anlage. Wärmekraftwerke stehen in Österreich derzeit still, der Stromimport nimmt daher zu.

Belastung für Netze

Auch den Stromnetzen tun die hohen Temperaturen nicht gut. Vor allem in Osteuropa müssen immer wieder Netze abgeschaltet werden, weil sie „heiß laufen“. Der im Sommer normalerweise geringe Stromverbrauch wird dagegen durch die Klimaanlagen erhöht.

„Als Faustregel gilt, dass ein Temperaturanstieg um ein Grad eine zusätzliche Gigawattstunde mehr Stromverbrauch im Monat bedeutet“, erklärt Boltz. Österreichs Jahresverbrauch liegt bei durchschnittlich 6000 Gigawattstunden im Monat.