Verkaufseinbruch bei Renault, Skoda und VW
Die Verkäufe beim französischen Autobauer Renault sowie bei der VW-Tochter Skoda sind in der Coronavirus-Krise um jeweils rund ein Fünftel eingebrochen. Im vergangenen Jahr verzeichnete Renault einen Absatzrückgang um 21,3 Prozent, wie die Franzosen am Dienstag in Paris mitteilten. Skoda wiederum hat im vorigen Jahr weltweit knapp mehr als eine Million Fahrzeuge ausgeliefert. Das war im Vergleich zu 2019 ein Rückgang um 19,1 Prozent, wie der Autobauer am Dienstag erklärte.
Weltweit verkaufte Renault laut Konzernmitteilung 2,9 Mio. Fahrzeuge. Besonders stark war der Einbruch in Europa, wo der Absatz auf 1,4 Mio. Fahrzeuge sank, ein Minus von knapp 26 Prozent. Umso dringlicher wird die Krisenstrategie erwartet, die der neue Geschäftsführer Luca de Meo am Donnerstag vorstellen will.
Durch die "gute Entwicklung" auf dem Elektro- und Hybridmarkt habe Renault den Abwärtstrend aber stoppen können, betonte Verkaufsdirektor Denis le Vot. In diesem Bereich hätten zum Jahreswechsel 14 Prozent mehr Aufträge vorgelegen als im Jahr zuvor. Der neue Konzernchef de Meo erklärte, besonders in Europa wolle Renault seine "Führungsposition bei Elektroantrieben" ausbauen. In Europa verkaufte Renault 2020 rund 115.900 Elektroautos, mehr als doppelt so viele wie ein Jahr zuvor.
Der frühere VW-Manager de Meo will am Donnerstag die neue Konzernstrategie namens "Renaulution" vorstellen. Damit will der Autohersteller endgültig Abschied nehmen von der Ära des geschassten Unternehmenschefs Carlos Ghosn. Die japanische Justiz wirft ihm Unregelmäßigkeiten bei dem Autobauer Nissan vor, der mit Renault verbündet ist. Seit einer spektakulären Flucht aus Japan hält sich Ghosn im Libanon auf.
Volkswagen-Konzern
Die VW-Tochter Skoda hatte 2019 noch 1,24 Mio. Autos abgesetzt. Negativ habe sich die 39-tägige coronabedingte Schließung der Produktion im Stammland Tschechien im Frühjahr ausgewirkt, hieß es. Während in Westeuropa 2020 ein Absatzrückgang um 16,5 Prozent zu verzeichnen war, stieg dieser in Russland sogar um 6,8 Prozent. Am stärksten fiel der Rückgang mit minus 38,7 Prozent im Jahresvergleich in China aus. Mit 173.000 ausgelieferten Fahrzeuge blieb die Volksrepublik dennoch der größte Absatzmarkt der tschechischen Traditionsmarke, gefolgt von Deutschland (161.800 Fahrzeuge), Russland (94.600) und Tschechien (83.200).
Die Auslieferungen der Kernmarke VW im weltweit größten Autokonzern ging verglichen mit 2019 um 15,1 Prozent zurück.Weltweit brachte die Marke VW Pkw im abgelaufenen Jahr rund 5,3 Mio. Wagen an die Kunden - ca. eine Million weniger als noch im Vorjahr. Eine Steigerung gab es bei der Auslieferungen rein batteriebetriebener Modelle auf fast das dreifache Niveau des Vorjahres. Bei Autos mit Plug-in-Hybridabtrieben lag das Plus bei 158 Prozent. Bei den leichten Nutzfahrzeugen ging der Absatz von Volkswagen um rund ein Viertel auf rund 371.700 Fahrzeuge zurück.
Besonders in der Heimatregion Westeuropa schnitt VW spürbar schlechter ab, hier betrug das Minus 23,4 Prozent. China, wo sich die Pandemie-Lage zwischenzeitlich wieder stabilisiert hatte, stand mit einen Minus von 9,9 Prozent in der Jahres-Absatzstatistik.
Die VW-Tochter Audi hat unterdessen im vergangenen Jahr die Belastungen durch die Coronakrise beim Verkauf auch durch einen Rekord im Schlussquartal nicht mehr wettmachen können. Im Gesamtjahr lieferten die Ingolstädter weltweit gut 1,69 Mio. Autos aus und damit 8,3 Prozent weniger als im Vorjahr.