Wirtschaft

Tierhaltende Betriebe beklagen steigenden wirtschaftlichen Druck

Tierhaltende Betriebe in Österreich beklagen einen immer größer werdenden wirtschaftlichen Druck. "Massiv gestiegene Futter- und Energiekosten, Umwälzungen auf den internationalen Agrarmärkten, steigende Inflation sowie politische und gesellschaftliche Veränderungen belasten unsere heimischen Betriebe enorm", so Josef Fradler, Obmann des Vereines Nachhaltige Tierhaltung Österreich (NTÖ). Der Verein fordert eine entsprechende Anpassung der Abgeltung für die Agrarprodukte.

Das sei für die Existenz der kleinstrukturierten Betriebe notwendig, so Fradler anlässlich des heutigen Weltbauern- und Weltmilchtages. Die tierhaltende Landwirtschaft, die fast 47 Prozent der gesamten österreichischen agrarischen Produktion abdecke, leiste einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Österreich. Von den Kunden fordert der NTÖ "Verständnis, dass die erzeugten Produkte einen Wert haben und dieser auch bezahlt werden muss." Diese Partnerschaft, auch in Verbindung mit den Verarbeitern und dem Handel, sei mehr denn je gefragt. "Es braucht das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten in die heimische Produktion, damit diese weiterentwickelt werden kann", unterstreicht der Obmann.

Herkunftskennzeichnung

Neben einer "fairen Abgeltung" der heimischen Lebensmittel fordert der Verein eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung bis hin zur Gastronomie. "Die sichtbare heimische Landwirtschaft in der Werbung gibt es dann auch auf dem Teller", so Fradler.

Der NTÖ besteht aus den Verbänden Rinderzucht Austria, der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS), der Österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ), die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) sowie die Arbeitsgemeinschaft Rind (ARGE Rind) und Pferd Austria haben 2016 den gemeinsamen Dachverein "Nachhaltige Tierhaltung Österreich" gegründet. Damit sollen gemeinsam die Interessen der Tierhalter aller Sparten vertreten und agrarpolitische Themen koordiniert behandelt werden.