Teure Automarken legen zu
Von Anita Staudacher
Mercedes und BMW geben Gas. Der heimische Automarkt als Spiegel der Gesellschaft? Ein Blick auf die aktuelle Kfz-Zulassungsstatistik offenbart jedenfalls eine wachsende Kluft zwischen jenen, die sich immer teurere Autos kaufen und jenen, die sich gar keines mehr leisten können oder wollen.
Von Jänner bis November 2012 wurden in Österreich 317.589 Pkw neu zugelassen, das waren um 4,6 Prozent weniger als im Rekordjahr des Vorjahres. Allein im November gab es laut Statistik Austria einen Rückgang von 19,7 Prozent. Ein genauer Blick auf die Statistik zeigt aber ein differenziertes Bild. So mussten im November vor allem Opel und Audi sowie Volums-Marken wie Skoda, Renault oder Seat Einbußen hinnehmen, während Mercedes (+24 Prozent) und BMW (+10 ) zweistellig zulegen konnten. In den ersten elf Monaten wurde gleich von einigen Luxus-Marken mehr Pkw zugelassen als im Vorjahr. Porsche etwa konnte – dank seines sportlichen Geländewagens Porsche Cayenne – den Absatz von 745 auf 925 Pkw steigern. Auch Ferrari, Aston Martin, Jaguar und Maserati überboten die Vorjahreszahlen.
Deutlich weniger gefragt sind heuer Benziner. Hier gab es seit Jahresbeginn ein Minus von neun Prozent, während um 1,3 Prozent weniger Dieselautos gekauft wurden. Keine Überraschungen gibt es bei der Rangliste der beliebtesten Marken, die abermals von Volkswagen angeführt wird. VW konnte den Marktanteil sogar auf 18 Prozent leicht ausbauen, der Zweitplatzierte Skoda legte von 5,8 auf 6,6 Prozent zu. Zu den Gewinnern zählten ferner Audi, BMW und Mercedes, während Opel von 7,4 auf 5,8 Prozent zurückfiel.
Ausblick
Der Rückgang ist keine Überraschung. Schon zu Beginn des Jahres war selbst Optimisten klar, dass der höchste jemals erhobene Wert von 356.145 Neuzulassungen im Vorjahr heuer nicht mehr erreicht werden wird. Vergleicht man mit den Rekordwerten vergangener Jahre (2010: 328.563, 2009: 319.403) so ist auch für das Gesamtjahr 2012 ein „überdurchschnittlich hoher Wert“ zu erwarten, heißt es bei der Statistik Austria. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie etwa Portugal, Griechenland oder Italien steht Österreich gut da. EU-weit lag der Automarkt zuletzt um sieben Prozent unter dem Niveau von 2011.