Wirtschaft

Städte im Plus, Berge "etwas aus der Mode"

Die Top-Wintersportregion Österreichs ist dort, wo dieses Wochenende offiziell die Wintersaison eingeläutet wird: im Ötztal. Das bescheinigt die 16. Auflage der Destinationsstudie der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). In Sölden kommen auf 3200 Einwohner offiziell 16.000 Gästebetten, das ganze Ötztal lebt vom Tourismus. Auf den Rängen zwei bis fünf der Top-Winterurlaubsziele folgen Paznaun-Ischgl, der Bregenzerwald, Serfaus-Fiss-Ladis und Stubai Tirol.

Erhoben wurde für das Ranking der Status quo und die Entwicklung der Nächtigungs- und Auslastungszahlen in den einzelnen Regionen, die Länge der Saison , die Marktanteile und aus wie vielen Ländern die Urlauber angereist sind. Je internationaler der Gästemix, desto geringer das Risiko, dass in einer Saison die Gästebetten leer bleiben, so die Rechnung. Der Arlberg hat es nicht unter die Top-Platzierungen geschafft. Zwar ist dort über Weihnachten kaum ein freies Bett zu bekommen, aber im Sommer herrscht Flaute, so die Argumentation. Viele Hotels bleiben im Sommer überhaupt geschlossen. "Hier hat der Arlberg großen Aufholbedarf", sagt ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer. Über das ganze Jahr gesehen sind es ohnehin nicht mehr die Bergdestinationen, die für Zuwächse in der österreichischen Tourismusbilanz sorgen, betont die ÖHV.

Südsteiermark gewinnt

Das Mascherl der Wachstumssieger stecken sich die Städte an. Im Gesamtranking folgt nach Wien, Innsbruck, Salzburg Stadt und Linz erst an fünfter Stelle – mit Saalfelden-Leogang – die erste ländliche Urlaubsregion. "Überdurchschnittlich gut entwickelt haben sich auch die Wellness- und Kulinarik-Destinationen in der Südsteiermark und im Burgenland", sagt Klaus Grabler vom Marktforschungsinstitut Manova, das die Datensätze für das Ranking ausgewertet hat. "Dagegen scheinen Seen und Berge etwas aus der Mode zu sein." Die Kärntner Seen stehen abgeschlagen auf der Verliererseite.

Im Gegensatz zu den Vorjahren fließen die Einnahmen der Hoteliers und Gastronomen nicht mehr in die Bewertung der Destinationen ein. Das hat pragmatische Hintergründe: Sie lassen sich schlicht nicht erheben – und wenn, nur sehr zeitverzögert, bedauert Gratzer.